Heft 
(1902) 11
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12. (8. ausserordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

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macht wird. Es entstehen auf diesem Wege die sogenannten Infusionen, aus deren Gemisch die Basis aller Extrakts hergestellt wird. Die von dem Alkohol bei diesem Extraktionsverfahren aufgenommene geringe Menge an Fettgehalt wird entfernt, indem man die Infusionen in ge­eigneten Behältern mittels einer Kältemischung von 8 bis 10 Grad gefrieren lässt.

Wir sahen sodann in den gleichen Räumen neben der Kältemaschine eine Unzahl grosser Gefässe aus Kupfer, verzinntem Eisenblech, eichene Fässer und Glasballons, gefüllt mit den besprochenen Infusionen, Tink­turen und fertigen Produkten aller Art und vernahmen, dass alle diese alkoholischen Präparate durch ein langes Lagern ihren Duft erst voll-

Rührwerke und Rehälter mit den Infusionen.

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kommen entwickeln, und viele von ihnen daher erst nach Verlauf von Jahren zur Verwendung kommen.

Von hier ging es in den Siederaum, in welchem in grossen eisernen Kesseln von 3000 bis 5000 Kilogramm Inhalt feinster, gerei­nigter Rindertalg (Premier jus), wie er zur Margarine-Fabrikation Ver­wendung findet, unter Anwendung von Natronlauge zu neutraler Talg- Kern-Fettseife versotten wird. Dieser Prozess währt 6 Tage, nach welcher Zeit die flüssige Seifenmasse in grosse eiserne Formen über­gefüllt und zum Erstarren gebracht wird. Es entstehen so die Grund­seifen in Blöcken von ungefähr 2000 Kilogramm, die die Unterlage zu allen feinen Toilette-Seifen abgeben. Nach durchschnittlichem dreimonat­lichen Ablagern, während dessen die Seife die ihr aus dem Versieden

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