13. (5. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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Innern des Treppenhauses, in dem sich die schöne Staatsbibliothek und Lesehalle der Stadt Charlottenburg befindet, sowie eine Photographie von dem aus Blöcken cyklopisch getürmten Sport-Denkmal Kaiser Wilhelms des Grossen in Griinau. Die Unterhaltung dieses Sportdenkmals ist, auf Vorschlag der Regierung, von der Gemeinde Grünau kürzlich übernommen worden. Die Griinauer Gemeindevertretung stimmte einem Vertrage zu, nach welchem sie von dem Fiskus sechs Hektar Landes pachtweise, jedoch unter Verzicht auf einen Pachtschilling, überwiesen erhält, wofür sie sich verpflichtet, für die Instandhaltung des Sportdenkmals Sorge zu tragen. — Desgleichen vier Aufnahmen von Sperenberg, gemacht bei einer Pflegschaftsfahrt des Märkischen M useums, welche unter meiner Leitung am 5. Oktober d. J. nach Sperenberg, Kreis Teltow, und Umgegend stattfand. 1. Die Gipsfabrik unsers Mitgliedes des Herrn Fabrikbesitzers Mundt jun., der uns auf das Freundlichste führte und aufnahm. Es ist die grösste derartige Fabrik in Deutschland, die das Material der benachbarten Gipsbrüche, welche die Firma Mundt teils erworben, teils gepachtet hat, verarbeitet. — 2. Eine allgemeine Ansicht der Gipsbrüche mit der Fördereisenbahn. — 3. und 4. zwei Detail-Aufnahmen der Brüche, woraus es sinnfällig wird, dass das Relief und Profil des Sperenberger Gipsgebirges viel kühner, rauher und zackiger ist als das Relief von den Schichten der mehr sanfter ausgestalteten Riidersdorfer Kalkbrüche, Sperenberg der älteren Dyas, Rüdersdorf der jüngeren Trias angehörig.
XXI und XXII. Darauf sprach Herr Professor Dr. Otto Pniower: Ich lege Ihnen hier zwei Bücher vor, an denen das Märkische Museum einen bescheidenen Anteil insofern hat, als es zu ihnen bildliches Material lieferte. Beide haben Friedrich den Grossen zum Gegenstände ihrer Darstellung: v. Petersdorff, Friedrich der Grosse. Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit. Berlin, A. Hofmann u. Co. 1902, 508 S. gr. 8 U und Gotthold Klee: Friedrich der Grosse. Die Geschichte seines Lebens erzählt für Jugend und Volk. Leipzig 1902, 478 S. 8". Ich bin nicht in der Lage, sie fachmännisch zu beurteilen d. h. zu bestimmen, wie weit sie auf der Höhe der gegenwärtigen Forschung stehn, in welchem Masse das Material verarbeitet ist und ob in richtiger Auffassung, ob etwa in dem einen der Bücher, dem umfangreicheren — bei dem zweiten kann seiner Natur nach davon nicht die Rede sein — eine selbständige Durchprüfung der Überlieferung vorliegt oder nicht. Ich kann von den Büchern nur wie ein genussfroher Laie sprechen. Beide aber verdienen von diesem Standpunkt aus Beifall. Beide sind populär gehalten. Beide geben nur Resultate der Forschung, nicht Forschung selbst. Das zweite ist noch in engerem Sinne populär, indem der Verfasser die „Jugend und das Volk“ als sein Publikum im Auge hat. v. Petersdorff ist bemüht, in einer eingehenden Schilderung ein volles
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