Kleine Mitteilungen.
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begabte Laien in der Baukunst unterrichteten, die dann die Stifter von profanen Bauhütten wurden. Für offizielle Urkunden bestand damals Einheit der Sprache, aber liier liegt eine Privatkundgebung' vor, in der wohl jeder nach seinem Geschmack zu schreiben pflegt.
Der Gebrauch der Hausmarken ist mir sehr wohl bekannt, ebenso wie ihre nicht selten in verschiedenen Orten, wiederkehrenden Formen. Wenn hier solche vorlägen, durften die f, die Nr. 11 und 17, 18 und 25 nicht wiederkehren. Diese Zeichen sind eben nicht Unterscheidungszeichen, was die Hausmarken doch sein sollen und was bedeuten die vielen einfachen Striche?
Es wäre allenfalls nicht ausgeschlossen, dass, wenn einst die Schrift nach oben gelegen habe, man jedem Besitzer ein Zeichen derselben zugewiesen und dasselbe bei der Steuerzahlung als Quasi-Hausmarke benutzt habe. Doch dafür ist kein Anhalt vorhanden.
XXIV. Fräulein Elisabet Lemke, Hohenzollern und andere Fürsten in Mythenbildung (Fortsetzung des am 13. Dezember 1893 in unserer Gesellschaft gehaltenen Vortrages). Wir hoffen den Vortrag in einem der nächsten Hefte als besonderen Aufsatz bringen zu können.
Kleine Mitteilungen.
Zu märkischen Altertümern. Unweit Pinnow, jenes Dorfes im Kreise Angermünde, welches unter den Altertümerfreunden durch mehrere wichtige Funde zur Vorgeschichte unserer Heimat schon einen guten Namen hat — grub doch erst kurz vor 1900 dort wieder Herr Dr. Goetze aus Berlin ein Skelett aus — und zwar auf dem Grenzrain zwischen den Feldmarken der Dörfer Frauenhagen und Mürovv — befindet sich ein Dolmen, noch wohl erhalten, über dessen Mafse etc. ich mir genauere Mitteilungen für die zweite Hälfte des Jahres behufs näherer Forschung Vorbehalte.
Wie die Uckermark überhaupt reich ist an vorgeschichtlichen Funden (allein meine Freunde, die Lehrer Sendke-Bagemübl, nahe der Randow, und Sukrow-Lunow a. 0. haben eine stattliche Reihe derselben gemacht), so ist im Juli 1901 ein solcher zu Tage gekommen bei dem Dorfe Herzsprung, einer Haltestelle der Stettiner Bahn zwischen Chorin und Angermünde. Gelegentlich eines starken Regens musste der steile Uferrand des Ackers am Mühlensteige etwas abgeschippt werden und dabei stiessen die Arbeiter auf eine ganze Reihe Urnen, wo deren noch nie gefunden waren. In der Gier nach vermeintlichen Schätzen zerschlugen sie die beim Herausnehmen natürlich noch sehr weichen Gefässe, so dass ich gelegentlich eines Besuches dort nur Trümmer vorfand. Doch ergaben diese, dass zweierlei Scherben: