14. (f>. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjähres.
425
Alexanderplatz zurückgedrängt und eröffneten nun ein lebhaftes Geschützfeuer auf die Kosaken, so dass diese sieh zurückziehen mussten. Yon diesem Kampfe legen noch zwei Kanonenkugeln Zeugnis ab, von denen die eine an dem Hause P renzlau ers trasse 45 a ngebracht ist. Beide tragen die Unterschrift: „20. Februar 1813“. Der erste Gefallene war Alexander Freiherr von Blomberg, der sich den Kosaken angeschlossen hatte und, wie eine vor der Bartholomäus-Kirche angebrachte Gedenktafel meldet, „als erstes Opfer in dem Freiheitskampfe“ erschossen wurde. Einige versprengte Kosaken wurden von den Berlinern verborgen gehalten. Darunter befand sich auch eine Schar, welche auf dem Hofe des Hauses Pallisadenstrasse 2 in den über der Schmiede gelegenen Räumen, die noch heute vorhanden sind, Aufnahme fand. An dieses Ereignis erinnert die über der Haustür angebrachte Stuckfigur, sowie zwei gemalte Kosaken auf dem Schilde des in dein „Kosakenhause“ befindlichen Wirtshauses.
XV. „Der Burgwart“. Zeitschrift für Burgenkunde und mittelalterliche Baukunst. Organ der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen.
Von dieser höchst nützlichen und heimatkundlich wichtigen Zeitschrift, davon ich schon früher Thnen Kenntnis gegeben, lege ich die ersten 3 Nummern des IV. Jahrgangs vor. Sie ersehen daraus, dass sich die Mitteilungen keineswegs auf die eigentlichen Burgen beschränken, sondern auch alle sonstigen denkwürdigen Profanbauten, Rathäuser, Tore, Mauern etc. behandeln, mit Einschluss geistlicher Bauten, soweit es in den jeweiligen Rahmen passt. Die vornehme Ausstattung mit trefflichen Abbildungen, Grund- und Aufrissen etc. verdient besondere Beachtung. Die Nr. 3 (Dez. 1902) behandelt S. 25 flg. die Burg Eisenhardt bei Belzig, welche wir, so Gott will, auf einer Wanderfahrt im Jahre 1903 der Brandenburgs zugängig machen werden. Ihr noch 33 Meter hoher Bergfried stammt nach Angaben unseres Mitgliedes Professor Dr. Georg Voss (S. 26) wohl schon aus dem 11. oder 12. Jahrhundert.
XVI. Die Puppe. Von Robert Mielke. Mit neun Illustrationen nach Zeichnungen von Georg Kellner und nach photographischen Aufnahmen von H. Rudolphy in Berlin (Nr. 49 der „Gartenlaube“ von 1902 S. 843 und 844).
Aus dem Vortrag u. M. des Fräulein Elisabeth Lemke über die Spiel-Puppen und die daran geknüpften Diskussionen werden Sie sich des kulturhistorischen Wertes der älteren Kinderspielpuppen und ihrer besonderen Bedeutung für die Heimatkunde erinnern. Der Artikel u. M. Robert Mielke bietet eine entsprechende Ergänzung zu den Besprechungen in der „Brandenburgs“ X. S. 28—47 und 85—90.
XVII. Dem behördlichen Schutz der Naturdenkmäler wird in neuerer Zeit staatlicherseits besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Bezeichnung „Naturdenkmäler“ hat sich jetzt ja allgemein für solche