14. (6. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjalires.
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Erscheinungen der ursprünglichen Natur eingebürgert, wie Landschaften, Bodengestaltungen, Pflanzen und Tiere, die in wissenschaftlicher oder ästhetischer Hinsicht bemerkenswert sind. Die Herstellung forstbotanischer Merkbücher, nach dem Vorgänge Wostpreussens, ist nahezu allen Provinzen gesichert und auch in anderen Bundesstaaten bereits in Angriff genommen. Von Fachgelehrten sind Gutachten über Massnahmen zum Schutz von Naturdenkmälern einzelner Gebiete eingefordert, und seit längerer Zeit wird, wie die „Nordd. Allg.“ bereits im August v. .1. mitteilte, auf Veranlassung des preussischen Kultusministeriums eine umfassende Denkschrift mit Abbildungen, Plänen und Karten ausgeführt, welche nicht nur die Bedeutung der Naturdenkmäler und deren Gefährdung durch die verschiedenen Zweige der Kultur an Beispielen erläutern, sondern auch die in Preussen und anderen Ländern zum Schutze derselben bereits vorhandenen und weiter erforderlichen Massnahmen erörtern soll. Inzwischen hat die preussische Staatsforstverwaltung in einem besonderen Falle die Mittel bewilligt, um durch Ankauf eines der königlichen Forst in Neu-Linum, Westpreussen, benachbarten Geländes einen urwüchsigen Bestand der nordischen Zwergbirke, ein hervorragendes Denkmal der Natur, zu schützen.
Was die Stellung unserer Gesellschaft gegenüber dem Natur-Deuk- mälerschutz anlangt, so bedarf es wohl nur der Hinweisung darauf, dass für denselben seit geraumer Zeit fast jede Nummer des Monatsblattes der Brandenburgia mit Nachdruck eintritt.
XVIII. Jahreshefte der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz. Namens der Gesellschaft herausgegeben von ihrem Vorsitzenden L. Feyerabend. Unser neues korrespondierendes Mitglied überreicht das kürzlich erschienene, inhaltreiche, mit 7 Tafeln ausgestattete Heft 5, worin namentlich der Aufsatz des Herausgebers S. 337—342 „Gruppierung und Zeitstellung der Gräber vom Lausitzer Typus in der Oberlausitz“ beachtenswert erscheint, da bekanntlich unsere Niederlausitz sich auf das Engste an diese räumlich wie zeitlich wohl abgegrenzte Kulturepoche anschliesst, die ihre Ausläufer nördlich bis weit in die eigentliche Mark Brandenburg hinein erstreckt.
XIX. Alte Schiffstypen werden von dem bekannten Altertumsforscher Herrn H. Messikomer zu Zürich im Correspondenzblatt der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft vom Mai 1 ( JU2 sachverständig und, wie Sie ersehen wollen, unter. Beifügung höchst lehrreicher Abbildungen besprochen. Dieser Aufsatz möge für uns vorbildlich sein und zur Sammlung der Schiftstypen, Schiffergeräte und Schifterausdrücke — alles einschliesslich der F’ischerei — -nochmals au- spornen. Ich verweise auf die einschlägige Mitteilung des Direktors