Heft 
(1902) 11
Seite
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14. (ß. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

3200 m vom Südende der Hauptstrasse von Wustermark. Man passiert westlich nach ca. 1700 m das Fliess, welches nördlich von Wernitz aus der Pelster-Laake entspringt, bei den Dörfern Wernitz und Iloppenrade vorbeifliesst und sich mit dem aus dem Bredower Loch kommenden, Dyrotz von Wustermark trennenden Schöppen-Graben südlich von Iloppenrade verbindet, um zwischen Buchow und Carpzow hindurch fliessend, mit dem Priorter-Graben in den Wublitz-See einzumünden.

Wir fahren auf der kahlen Hochfläche westlich weiter und biegen rechts, also nördlich, in einen Feldweg ein, der nahe den beiden Schulzen- Pfühlen endigt, die früher ein Ganzes bildeten. In der Mitte zwischen diesem Schulzenpfuhlweg und der Landstrasse nach dem Thürow-Berg gingen wir auf dem Acker des Herrn Hornemann noch etwa 400 m und waren dann an der Fundstelle, die Herr Hornemann mit einem Zeichen markiert hatte, sonst hätte er diese selbst nicht wieder gefunden. Denn keine Erhöhung, kein Stein, Baum, keine Vertiefung oder Wasser­loch bietet irgend ein sinnfälliges Merkmal und der Fund würde noch ungezählte Jahre ungehoben geruht haben wenn der Besitzer nicht ganz zufällig tiefer als sonst gepflügt. Dabei stiess die Pflugschaar etwa 30 cm unter Terrain auf die Metallsachen. Dieselben sind augenscheinlich, wie aus der Zusammenpackung erhellt, in einem vergänglichen Stoff (Sack, Beutel, Holzkasten oder dergl.) verpackt gewesen, von dem sich sowie von sonstigen Merkmalen im Boden nichts erhalten hat. Es ist oberer diluvialer Saudmergel, wie er in der Gegend vielfach verbreitet, recht ausgiebigen Getreideboden vorhält. Ist das Gelände etwa mit Heidekraut bestanden gewesen, so lässt sich denken, dass der Hinter­leger des Schatzes eine Heidekrautsode oder Rasensode ausgestochen, in die Höhlung die Erzgegenstände gelegt und dann dass Sodenstück wieder sorgfältig eingepasst hat. Auf solche Weise konnte der Schatz allerdings wie der Fall lehrt, auf viele Jahrhunderte sicher versteckt ruhen.

XXIb. Der Hornemannsche Burgwall in Wustermark. Ein merkwürdiger Zufall ist es, dass derselbe um die Pflege der Alter­tumskunde verdiente Besitzer in Wustermark selbst einen Burg wall besitzt, in den das Gehöft gewissermassen hinein gebaut ist. Es liegt östlich der Kirche. Man passiert bei der Einfahrt in den Hof den aus verschiedenem Material, Erde, Sandmergel, Wiesenmergel und Moor an­geschütteten durchschnittenen Wall, der stellenweis noch bis 2 m hoch ist. Links hinten liegen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, bei deren Erbauung schon die Vorfahren des Herrn Hornemann allerhand geplatzte Steine, Aschen- und Kohlen-Stellen, grobe Scherben und dergl. gefunden haben. Wir stellten den gleichen Befund am 16. v. M. fest und entnahmen namentlich rechts auf einem Gartenstück, insbesondere da, wo der Boden geschwärzt war, viele Gefässtrümmer aus grober mit Steinbischen gemengter Masse, einige mit den charakterischeu wendischen Verzierungen.