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15. ( 7 . ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjalires.
Pferdebahn“ eingerichteten Betriebes, der seit dem Jahre 189(5 allmählich in den elektrischen umgewandelt worden ist. Die Existenz dieses Unternehmens fällt zeitlich zusammen mit dem grossen Aufschwung, den Berlin als Reichshauptstadt erfahren hat; und wie dieser Aufschwung die grossartige Entwickelung des Strassenbahnwesens gefördert hat, so lässt sich auch andrerseits nicht verkennen, dass die durch die Strassen- bahnen getroffenen Verkehrserleichterungen die Ausdehnung der Grossstadt begünstigt und zur Beseitigung der alten Engpässe im Innern der Stadt beigetragen haben. So ist denn auch in dieser Festschrift ein Rückblick auf die VerkehrsverhältDisse Berlins während der 187Uer Jahre enthalten, mit mehr als 50 Strassenbildern, von denen viele heute nicht mehr bestehen. Z. B. die Borsigsche Fabrik, Chaussee- und Elsässer Strassen Ecke, die Sommerstrasse mit der Stadtmauer, der Potsdamer Platz mit der Ringschen Apotheke, der Spittelmarkt mit der Spittelkirche, der Köllnische Fischmarkt mit dem Mühlendamm, die alte Gertraudten- Brücke und die alte Potsdamer Brücke: selbstverständlich giebt die Festschrift eine sehr ausführliche Darstellung der Entwickelung und des Organismus unseres Strassenbahnwesens und auch die Details über den elektrischen Betrieb.
2. Der Herr Minister des Innern hatte zu der hier vor 2 Jahren bestandenen „Internationalen Ausstellung für Feuerschutz und Fouerrettungs-Wesen“ eine Preismedaille gestiftet, die vom Bildhauer Jex-emiac Christensen entworfen und in der Loosschen Medaillen-Präge- Anstalt gefertigt war. Die Schauseite dieser hier vorliegenden Medaille zeigt einen Feuerwehrmann in Tätigkeit an einem brennenden Hause, wie er, ein gerettetes Kind im Arm, die Leiter herabsteigt. Auf der Rückseite sind neben der Legende Feuerwehrgeräte und Maschinen dargestellt.
3. ln der vorigen Versammlung zeigte ich den I. Band des grossen vom Stadtbaurat Ludwig ILoffmann herausgegebenen Architektur- Werks, in welchem die von ihm bisher vollendeten Städtischen Bauten dargestellt waren. Jetzt bin ich in der Lage, auch den II. Band vorzulegen, der 5 Gemeindeschulen, 2 Volksbäder (Dennewitz- und Oderbergerstrasse), eine Spielhalle (Friedrichshain), 4 Brücken und ein Lehrerwohnhaus umfasst.
4. Von dem Kunstgärtner Zschech ist ein Kleinschrift-Versuch eingesandt worden. Auf einer Postkarte ist ein Artikel von Ernst v. Leyden in Heft 16' der „Woche“ von 1902, enthaltend 2800 Worte = 5000 Silben, in 140 Zeilen abgeschrieben, so dass jede Zeile nur 1 nun Raum einnimmt. Man muss die mühsame Arbeit bewundern, wenn sie auch ziemlich unfruchtbar ist. Das Märkische Museum besitzt eine Reihe älterer Kleinschriften, aus dem 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, darunter sogar Porträts, deren Linien aus noch viel kleinerer Kleinschrift bestehen, wie die vorliegende.
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