17. (8. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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Kiesen ganz genau örtlich. liier mag der steinerne Berliner Roland gestanden und eingeworfen worden sein (wie der Prenzlauer Roland). In der Volksphantasie hat sich die dunkle Überlieferung von dem Riesen Roland mit den unbekannt woher stammenden riesenhaften Walfischknochen vermengt, und es ist vielleicht statthaft, die, es sei nochmals betont, gerade genau an der Rolandsstelle lokalisierte Riesensage auf eine dunkle Erinnerung an Roland den Riesen, d. h. auf den wirklichen alten berlinischen Roland zu beziehen. Entweder hat man zum Gedächtnis an den Roland hier die Riesenknochen angebracht — das dünkt mich das Wahrscheinliche — oder man hat, nachdem die Walknochen hier aus irgend einem anderen Grunde angebracht waren — das däucht mir das Unwahrscheinlichere — später dieselben mit einer Sage von einer Riesengestalt — das wäre aber unser „Ruland“, in Verbindung gebracht.
Die Hypothese eines „Rulands“ in Alt-Kölln wird man, mit Sello, wie schon angedeutet, wieder fallen lassen müssen.
VIII. Ich lege mehre Jahreshefte der uns befreundeten Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz vor und mache auf den reichen Inhalt, der sich praehistorisch vielfach mit unserer Niederlausitz berührt, aufmerksam.
Sie werden sich gewiss freuen zu hören, dass der Herausgeber der Jahreshefte und Vorsitzender der Gesellschaft, unser korrespondierendes Mitglied, Herr L. Feyerabend, soeben Direktor des neuen Städtischen Museums zu Görlitz geworden, also sein hierauf bezüglicher Lieblingswunsch in Erfüllung gegangen ist.
L\. „Das Schloss Eckarts berge und Eckartsburg“, Heft IV der Beiträge zur Lokalgeschichte des Kreises Eckartsberga (3. Autl. 1902) und „Die Ruinen des Schlosses Fickartsberge und seine einstige Bedeutung als F'estung“. (Eckartsberga 1902.) Zwei Schriften des für die Heimatkunde unermüdlich tätigen Superintendenten L. Naumann in Eckartsberga lege ich als neue Proben erfreulichster heimatkundlicher Tätigkeit vor. Die nicht genug zu rühmenden Bemühungen des Herrn Verfassers zur Belebung des Interesses für die engere Heimat sind Ihnen bekannt. Vgl. Brandenburgia VIII. 3; IX. 319; X. 267.
X. Der literarische Nachlass Eduard Ilitzigs ist dank der Liebenswürdigkeit des Enkels, des Herrn Geheimen Medizinal-Rats Professor Dr. Jul. Eduard Hitzig zu Halle a. S. (geh. in Berlin am 6. Februar 1838), der sein Amt als Direktor der dortigen Irrenanstalt leider gerade jetzt wegen Augenschwäche hat aufgeben müssen, in den Besitz und das Eigentum des Märkischen Museums übergegangen.
Der spätere Kriminal-Direktor Julius Eduard Hitzig, 1780 zu Berlin geboren, war um 1806 in.dem damals preussischen Warschau und musste dann, wie die meisten dortigen preussischen Beamten, flüchten. Er versucht sich als Schriftsteller und Buchhändler und wird 1815 Kriminal-