Heft 
(1903) 12
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17. (8. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

Rat beim hiesigen Kgl. Kammergericht. 1829 stiftet er die Gesellschaft für ausländische schöne Literatur, die sogen. Mittwochsgesellschaft, die sich später Montags versammelt (nicht zu verwechseln mit der Berliner MittwocbsgesellschaftFreunde der Aufklärung, 17831798, Brandenb. V, S. 309). Stirbt am 26. November 1849.

Der berühmte Berliner Architekt, Geheime Regierungs- und Baurat, Mitglied der Kgl. technischen Deputation für das Bauwesen und Senats- Präsident der Akademie der Künste, Friedrich Hitzig, nach welchem die hiesige Hitzigstrasse heisst, ist sein Sohn und dessen Sohn, wie schon angedeutet, der Stifter des Nachlasses. Der Baukünstler F. Hitzig ist geboren am 8. April 1811 zu Berlin, gestorben hierselbst am

11. Oktober 1881.

Nach dem hoffentlich noch fernen Ableben des kinderlosen Stifters fallen dem Märkischen Museum ausserdem noch verschiedene Ölgemälde der Familie zu: Porträt des Präsidenten F. Hitzig von Schräder, von dessen Ehefrau Fanny, geb. Reiss nebst Tochter Eugenie (Kniestück) von Magnus, Porträt des Donators F. Hitzig von Anton Seitz, dgl. von dessen Ehefrau Henriette, geb. Ranke von Schräder, Marmorbüste des Präsidenten Hitzig von Moser, ferner ein Album, Geschenk der Akademie der Künste zum 50jährigen Jubiläum, enthaltend 50 Blatt musikalische oder malerische Kompositionen von Mitgliedern des Senats und der Akademie im Wert von 6000 M. etc.

Der literarische Nachlass besteht ausser allerhand Auf­zeichnungen in der Hauptsache in dem mit Zacharias Werner, Karl Freiherr de la Motte Fouque, Adelbert von Chamisso und E. T. A. Hoffmann, also mit Vertretern der romantischen Dichterzeit, gepflogenen Briefwechsel.

Zacharias Werner, geb. am 18. November 1768 zu Königs­berg i. Pr., hielt sich ebenfalls bis 1805 in Warschau, dann in Berlin auf. Er, der neben der Schicksalstragödieder 24. Februar einen Martin Luther oder die Weihe der Kraft geschrieben, wurde 1811 in Wien katholisch, dann Priester und starb daselbst am 18. Januar 1823.

Frie-dricli Heinrich Karl Freiherr de la Motte Fouque, ein Enkel des berühmten Generals Friedrichs des Grossen, ist am

12. Februar 1777 zu Brandenburg geboren und am 23. Januar 1843 zu Berlin verstorben. Er lebte längere Zeit auf seinem Gut Nennhausen bei'Rathenow, woselbst sich an ihn Erinnerungen erhalten haben. Sein Pseudonym ist Pellegrin, von seinen Dichtungen wird die Undine noch immertgelesen.

Über Adelbert von Chamisso, geb. im Januar 1781 zu Boncourt in der Champagne, 1796 Page in Berlin, gest. 21. August 1838, habe ich in der Brandenburgs IX, S. 494 flg. Mitteilungen, auf die ich mich beziehen kann, gemacht. Chamisso lebt auch von allen hier in