ß4 17. (8. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
kirchenrat eigenmächtig' abgebrochen worden. Da der Altar jetzt zu stark beschädigt ist, so ist es nicht angebracht, die Gemeinde zu zwingen, ihn in diesem Zustande wieder aufzubauen. Es giebt aber auch kein gesetzliches Mittel, die Wiederherstellung des Altars von der Gemeinde durchzusetzen. Die Wiederherstellung wurde 1450 Mk. kosten. Der Pastor als Vorsitzender des Gemeindekirchenrats hat sich bereit erklärt, davon 450 Mk., d. h. die Summe, welche sonst für Beschaffung eines neuen Altars anzulegen wäre, dafür zu zahlen.
Der Provinzial-Konservator beantragt, die fehlenden 1000 Mk. aus den Mitteln der Provinz zu bewilligen. Der Herr Oberpräsident hält dem entgegen, dass die Gemeinde reich sei und dass ein so eigenmächtiges Vorgehen durch Unterstützung nicht noch belohnt werden dürfe. Es wird aus diesem Grunde die Unterstütznng abgelelmt und anheim gegeben, in der Gemeinde selbst die Mittel aufzubringen.
10. Die Kirche zu Frankendorf, Kreis Luckau, besitzt in den drei Fenstern des Ostgiebels noch Reste mittelalterlicher Malerei, etwa vom Ende des 15. Jahrhunderts. Das mittlere Fenster mit der Darstellung der Kreuzigung und das nördliche mit der Darstellung eines Christus am Marterpfahl sind noch so gut erhalten, dass ihre Herstellung möglich ist. Die Kosten hierfür sind auf 150—200 Mk. zu veranschlagen. Da die Gemeinde nicht leistungsfähig ist, so übernimmt es der Herr Landesdirektor, die Hülfe der Frau Patronin zur Wiederherstellung der Fenster zu erbitten.
11. Im Fussboden der Kirche in Mohrin, Kreis Königsberg N. M., liegt eine schöne Grabplatte. Die Aufstellung derselben an der Wand im Innern der Kirche soll vom Dispositionsfonds des Provinzial-Konservators besorgt werden.
12. In der Kirche in Ilimmelpfort liegen im Fussboden vor dem Altar 4 schöne Grabsteine, 2 der Mitglieder der Familie von der Schulenburg, 2 der von Trotta. Da sie im Fussboden dem Verderben ausgesetzt sind, sollen sie an der Wand der Kirche aufgestellt werden. Um die Mittel hierzu aufzubringen, sollen Verhandlungen mit den noch lebenden Mitgliedern der Familien eingeleitet werden.
13. ln der Kirche zu Göllnitz, Kreis Luckau, befinden sich noch G Figuren, welche im Dachboden des Pfarrhauses aufbewahrt werden, ebenso in der Kirche zu Mohrin 2 (ein Taufengel und eine Christusfigur). Da sie dort vor dem Untergang nicht zu retten sind, so sollen sie dem Märkischen Provinzial-Museum überwiesen werden, wenn es nicht gelingt, sie so herzustellen, dass sie in den Kirchen selbst wieder aufgestellt werden können.
14. Die Kirche in Lindenau, Kreis Luckau, besitzt einen sehr schönen Schreinaltar aus dem Anfänge des 14. Jahrhunderts. Die Königliche Regierung als Patron hat gelegentlich einer Besichtigung eine Beihülfe zur Unterstützung zugesagt. Es soll nun zunächst ein Kostenanschlag für die Wiederherstellung angefertigt werden, um danach ermessen zu können, in welcher Weise die Mittel zu beschaffen sein werden.
15. Auf der inneren Seite der Chorschranken in der Stadtkirche in Jüterbog sind unter der Tünche Bilder — anscheinend Holzdrucke —