ßg 17. (8. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
■?
einzelt und in der Längsrichtung- der Packung. Es sind insgesamt 12 Stücke, 2 Hals-, 2 Armbergen, 1 Halsring und 7 Fuss- und Armringe gesammelt worden, die sich durch eine selten prachtvolle grüne Patinierung auszeichneu. Nur die eine der Halsbergen zeigte einen alten Bruch an ihrem Ende. Von den Armbergen die denen des Weitgen- dorfer Fundes gleichen, zerbrach eine beim Ilerausnehmen in 2 Stücke. Alles übrige ist von tadelloser Erhaltung.
Eine Erklärung des Fundes ist schwer, da er ersichtlich mit den sog. Depotfunden nichts zu tun hat. Ich möchte die ganze Anlage für ein Skeletgrab halten. Die Richtung der Bronzen, von denen beim Anfang der Grabung (seitens des Besitzers) mehrere Ringe bei einander in dem nordwestlichen Ende gefunden worden sind, und ihre getrennte Lagerung lassen den Schluss zu, dass sie einer weiblichen Leiche mitgegeben, und dass diese nunmehr restlos vergangen ist. Da man sich schwer denken kann, dass die Leiche ohne weiteres wird mit Steinen bepackt gewesen sein, so wird man irgend eine Schutzdecke annehmen müssen. Vielleicht bestand sie aus Holz, auf dem die Steine lagerten. Beim Zusammensinken ist dann die konstatierte obere Steinschicht direkt auf die Bronzen gefallen. Eine Erhöhung über der Erde ist nicht nachweisbar, wohl aber vorauszusetzen.
Zeitlich gehört der Bronzefund in die II. Periode nach Montelius oder, wenn man sich an die ältere Chronologie hält, in die ältere Hallstattzeit. Er ist älter als das Seddiner Königsgrab und hat seine nächste Beziehung zu einzelnen Funden aus Sarnow bei Pritzwalk, wo anscheinend auch ähnliche Bestattungsverhältnisse vorliegen.
Sämtliche Fundstücke sind durch Schenkung seitens des Herrn Thiele an das Märkische Provinzial-Museum gelangt. Es sei noch zum Schluss auf die dabei bewiesene — nicht allzu häufige — Selbstlosigkeit des Besitzers dankend hingewiesen, der nicht nur gern sich von den Gegenständen trennte, sondern auch für die sorgfältige Erhaltung der vorher entnommenen Bronzen Sorge trug und uns auch bei den Untersuchungsarbeiten hülfreich bei Seite stand. Wenn immer bei Funden ein so verständiger Besitzer und ein das Angemessene so klar übersehender Freund der Vergangenheit wie Herr Kolabitz zur Seite stände, dann würde die Altertumswissenschaft nicht so viel Verluste zu buchen haben wie bisher.
XV. Herr Kustos Buchholz:
Von den fünf Heimstätten für Brustkranke und für Rekonvaleszenten, welche die Stadt Berlin in den Herrenhäusern und Parkanlagen ihrer angekauften Rieselgüter hat einrichten lassen, nämlich: