Heft 
(1903) 12
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Kleine Mitteilungen.

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die Gewinnung der östlichen Teile bis Wusterhausen-Mittenwalde, endlich ie antimagdeburgische Okkupierung und Befestigung der Insel des Bändchens Trebbin.

Es sei mir gestattet, zusammenfassend zu sagen: die halb oder ganz vergessenen Grenzlinien der Dosse, der Temnitz, des Rhin, der Finow, der Nuthe, der Notte, der Beeke, der Malsow, der Wublitz und die Befestigungen der Mark reden eine so deutliche Sprache, dass sie im Verein mit den zeitgenössischen Berichten und urkundlichen Äusserungen uns ein Bild von dem Werden des Brandenburgisohen Staates geben, welches weit abweicht von dem Bericht der märkischen Fürstenchronik. Nicht durch die ewigen Wiederholungen der ungenauen und irrigen Behauptungen dieser Geschichtsquelle, sondern durch ein gründliches Studium der Topographie und durch Deutung der märkischen Befestigungen wird es gelingen, die Bücken der historischen Uber- sieferung annähernd auszufüllen, und so ein Verständnis des Bodens, auf dem wir stehen, endlich zu gewinnen.

-XVIII. Nach der Sitzung zwangloses Beisammensein im Rat­hauskeller.

Kleine Mitteilungen.

Zum Totschlag bei Wildenbruch (b. Königsberg i. N.) Den Mit­teilungen über diesen Totschlag erlaube ich mir noch hinzuzufügen, das dies Volkssitte hier verlangt, dass dürre Zweige auf den Haufen geworfen werden. Es scheint mir die Betonung dieser Forderung bedeutsam zu sein und zwar deswegen, weil sie auf die Feuerbestattung in der Vorzeit hin- weisen könnte. Die Haufen selbst bestehen ja natürlich immer aus trockenem Reisig; neu ist mir die Forderung, dass die Zweige von vornherein trocken sein müssen.

Auch erinnere ich mich, wiederholt gehört zu haben, dasstote Männer angezündet werden; so soll z. B. der Grimnitzer Judentotschlag mehrmals niedergebrannt sein. Die starke Kiefer, welche daneben stand und die durch ein Kreuz in der Rinde gekennzeichnet war, soll dabei zu Grunde gegangen sein. Eigenartig ist in diesem Falle auch der Brauch, dass man Wachholder­zweige benutzt, obwohl sich dieselben weit schwerer abbrechen lassen wie die Zweige der Kiefer. Die Deichen wurden ja wohl zuweilen auch mit be­stimmten Hölzern verbrannt. 0 . Monke.

Warum der Sommer 1902 so nass und kalt war. Die Ursachen des Regenreichtums und der Sommerkälte des Jahres 1902 führt Arthur Stentzel auf kosmische Einwirkungen zurück. Die fortdauernden Nieder­schläge und die niedrige Temperatur herrschen in diesem Jahre nämlich