18. (io. ausserordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
Feier des 11. Stiftungsfestes.
Freitag, den 20. März 1903, abends 7 Uhr,
in den Sälen des Ilotel Imperial, Euckeplatz 4 u. Ja (Schlaraffia).
Das Fest begann mit einem von Herrn Dr. Depene gedichteten Prolog, welcher von Frau Fischer in wirkungsvoller Weise vorgetragen wurde. Während des Festessens füllten Vorträge und Toaste die Pausen aus. Als erster Redner hielt der I. Vorsitzende Geheimrat E. Friedei eine kurze Ansprache ungefähr folgenden Wortlauts:
Hochverehrte Versammlung! Als Vertreter des Vorstandes begrüsse ich unsere werten Mitglieder, gleichzeitig heisse ich namens unserer gesamten Brandenburgia die anwesenden Gäste herzlich willkommen.
Verehrte Gäste! Gestatten Sie mir die Stellung, welche die Branden- bnrgia unter den vielen wissenschaftlichen Vereinigungen Berlins einnimmt, mit ein paar Worten — so weit es innerhalb einer Tafelpause angänglich — zu skizzieren.
Vereine, welche sich mit der vaterländischen Geschichte und Altertumskunde beschäftigen, kommen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf. Und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist so recht die Blütezeit der Geschichts- und Altertumsvereine.*) Ihre Tätigkeit dauert auch immer noch, wie bekannt, weiter, und es ist mir als langjährigem Vorsitzenden des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts-und Altertums-Vereine wohl erinnerlich, dass sich demselben über 100 Einzelvereine angeschlossen hatten.
Allmählich gelangte aber daneben, für Berlin hauptsächlich durch Alexander von Humboldt und Karl Ritter angeregt, die naturwissen-
*) Bei G. Klemm: Handbuch der Germanischen Altertumskunde. Dresden. 1836, einem vortrefflichen, noch immer vielfach brauchbaren Werke findet sich im bibliographischen und topographischen Anhang S. 383 flg. eine gute, bis 1835 reichende Zusammenstellung, auf die ich verweise.
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