Heft 
(1903) 12
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19. (9. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahreg.

Der Graf von der Mark war ein Sohn der Friederike Wilhelmine Encke, verehelichten Kämmerier Rietz, späteren Gräfin Lichtenau.

Bei dem jetzigen Umhau der Kirche ist das Grabgewölbe, in welchem der Sarg mit dem Leichnam des Grafen ruht, nicht geöffnet worden, der sonstige Inhalt und die Ausstattung des Hohlraumes hat also nicht festgestellt werden können. Dagegen musste der oberirdische Marmor­sarkophag mit der Statue des Grafen aus baulichen Gründen gehoben und verschoben werden.

Ein Vermerk über die Aufstellung des Denkmals findet sich in den Kirchengebüchern und -Akten nicht.

Der Graf ist am 1. August 1787 verstorben, das Denkmal auf Befehl König Friedrich Wilhelms II 1791 aufgestellt.

Die Inschrift lautet:

Fred. Guiliel. Maurit. Alexander March. Comes. Nat. 1). IV. Jan. MDCCLXXIX. Den. D. I. Aug. MDCCLXXXVII. Paternis prosecutus lacrimis, egregiis virtutibus ornatus, artibus ingenuis mature instructus, ad altiora se contulit studia coelitnm choris immixtus. (zu deutsch: Friedrich Wilhelm Moriz Alexander Graf von der Mark. Geb. den 4. Jan. 1779. Gest, den 1. Aug. 1787. Begleitet von den väterlichen Tränen, mit ausgezeichneten Tugenden geschmückt, in den freien Künsten frühzeitig unterrichtet, wandte er sich höheren Bestrebungen zu, sich mischend in die himmlischen Chöre)

Herr Prediger Vogel, erster Geistlicher der Kirche, hat die Güte gehabt eine Abschrift des nachfolgenden Totenscheins zu gewähren.

Totenbuch

der Dorotheenstädtischen Kirche.

Band 3, Seite 543, No. 161. 1787.

Den l ten August Mittags um 12 Uhr, Herr Friedrich Wilhelm Moritz Alexander Graf von der Mark, Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm des zweiten und die Mutter Friederica gebohrne Enckin natürlicher Sohn, 8 Jahr, 6 Monath und 28 Tage alt, gestorben am Gallen-Fieber, in Charlottenburg, und ward unter den Linden im ehemal. v. Goerenschen und jezt DH1 Grafen von der Mark Hause ge­bracht, und wurde Sonnabend den 4 tPn huj. früh nach 4 Uhr auf Sr. Majestät des Königs hohen Befehl in der Dorotheen Städtischen Kirche von der Mittelstrasse eingangs rechter Hand beygesetzt und eingemauert.

Die Taufe ist im Kirchenbuch nicht gebucht.

XX. Chateaubriand und die. Königin Luise. Unser Vor­standsmitglied Dr. Carl Bolle teilt uns folgende von ihm verfasste Über­setzung eines wenig bekannten Liedes des französischen Romantikers mit.