Heft 
(1903) 12
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3. (1. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

nisses auf dem alten Kirchhof zu Greifswald vor, den Grabhügel Wilhelmines finden Sie links mit Blumen und Ki'änzen reich geschmückt. Ich habe dorthin ebenfalls einen Kranz entsendet.

III.Der kleine Virchow. Herr Ministerial-Direktor Althoff liess zum 80. Geburtstage unsers verewigten Ehrenmitgliedes Rudolf Virchow für den engern Kreise seiner Verwandten und Freunde dies hiermit herumgereichte ebenso originelle wie sinnige Schriftchen in 4° erscheinen. Das Schriftchen giebt ein Brustbild des Gelehrten etwa ans seinem 3. Lebensjahr, das Gesichtchen schaut sehr altklug in die Welt hinaus. Dann kommt der Text: Gymnasium zu Köslin, Meldung Rudolf Virchows zur Reifeprüfung, Ostern 1839, beginnend mit den Sätzen: Ich, Rudolf Ludwig Carl Virchow, bin geboren zu Schivelbein am 13. Oktober 1821, und der Sohn des Kämmerer Virchow daselbst. Meine ersten Lebensjahre verflossen ruhig und ohne bedeutende Ereignisse, die für mein späteres Leben von grösserer Wichtigkeit gewesen wären; wenige oder fast keine bleibenden Erinnnerungen prägten sich deshalb auch meinem Gedächtnisse ein. Dann: Reifeprüfung am Gymnasium zu Köslin Ostern 1839. Deutscher Aufsatz. Aufgabe:Ein Leben voll Arbeit und Mühe ist keine Last, sondern eine Wohltat. In unbewusster Ahnung hat hier der Gymnasiallehrer dem künftigen Universitätslehrer einen Wahlspruch zur Bearbeitung gegeben, dender grosse Virchow während seines gesamten Lebens zum Wolile der Menschheit betätigen sollte. (10 Seiten, Druck von W. Büxenstein, Berlin.)

IV. Brandenburgia - Hochzeitsgedichte. Zur Vermählung von Fräulein Elsbeth Neupert, Tochter unsers geschätzten Mitgliedes, mit Herrn Hugo Naucke haben Verehrer der Familie die Anhänglichkeit unsers Freundes Neupert an die Gesellschaft für Heimatkunde unserer Provinz benutzt, um die Gedichte zur Feier der Hochzeit äusserlich in das Gewand unsers Monatsblattes einzukleiden. Auch wird unserer Tätigkeit darin in liebenswürdiger Weise gedacht. Ich setze 2 Exemplare dieserBrandenburgia-Hochzeitsgedichte zur gefälligen Kenntnisnahme im Umlauf.

B. Naturgeschichtliches.

V. Die Einheitlichkkeit der quartären Eiszeit. Von E. Geinitz in Rostock. Mit 22 Textfiguren und 1 Karte. (Separat-Ab- druck aus dem Neuen Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeon- tologie. Beilage-Band XVI, S. 198. Stuttgart 1902.)

In der Sitzung vom 12. November v. J. (Jahrg. XI, S. 376379) habe ich aus der reichen jüngsten Eiszeit-Literatur zwei neuerliche Schriften von unseren Mitgliedern Max Hildebrandt und Professor Dr. Rudolf Credner-Greifswald vorgelegt. Der erstgenannte Ver­fasser unterscheidet vier Eiszeiten auf Grund astronomisch-kosmischer