Heft 
(1903) 12
Seite
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3. (1. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

Kaiser Napoleons III. in Frankreich eine Rolle spielte und viel Gläubige fand.

Endlich gelangt mir gerade Sir Walter ScottsAltertümler in die Hände, 1829 verfasst und etwa zwischen 1700 bis 1800 spielend. Während der Altertümler Oldbuck sich bei antiquarischen Forschungen mitunter täuschen lässt, ist er sehr skeptisch gegen einen abenteuernden Westfalen Dousterswiwel, der einen Haselrutengabelzweig hantierend wirk­lich einen verschütteten Wasser spendenden Brunnen auffindet.

C. Kulturgeschichtliches.

VI. Das Probst-Denkmal im Tiergarten. Es gehen uns folgende zwei von Mitgliedern der Brandenburgs unterstützte Zu­schriften zu:

Mit Erstaunen lese ich, dass das älteste Denkmal des Tiergartens, der 1788 dem Leutnant v. Probst errichtete Denkstein fortgenommen werden müsste. Das Denkmal besteht vielleicht bestand es sogar nur, nachdem seine Zerschlagung schon angekündigt ist, aus einem von einer Urne überragten Standsteinblock. Auf besonderen künstlerischen Wert hat das Denkmal keinen Anspruch erhoben, obwohl es auch ästhetisch die Geschmak- form seiner Entstehungszcit charakteristisch wiederspiegelte. Aber es bildete ein ansprechendes Andenken an eine vergangene Zeit, an jene Zeit, wo der Tiergarten mit seiner Umgebung ein grosser Waldpark war, es rief die Erinnerung an eine Periode wach, wo nur die Kühnsten der Kühnen unter ihnen etwas später Iffland den Drang nach Westen so weit ver­spürten, um sich am Rand des Tiergartens anzusicdeln. Ich bin nie an dem einfachen Stein vorübergegangan, ohne mir die Generation zurückzurufen, die ihn aufstellen sah, und an die historischen Gestalten, deren Blick darauf durch mehr als ein Jahrhundert geruht hat. Der Stein war auch ein Denkmal der Dankbarkeit Berliner Bürger jener Zeit für gemeinnütziges Wirken. Ich bin wirklich in Verlegenheit, wie ich die Hinwegnahme des Steins charakteri­sieren soll, gelindestens nenne ich diese Zerstörung eines historischen Denk­mals eine Gedankenlosigkeit, in dem an historischen Denkmälern sicher nicht überreichen Berlin. Man fragt sich, wem eigentlich auf den Hunderten von Morgen des Tiergartens der Stein im Wege sein konnte. Jetzt werden wir belehrt, dass er einerVenus nach der Art der Ausführung einer gleichgültigen Dutzendfigur weichen musste. Diese am Goldfischteich früher ansässigeVenus wurde auslogiert, um dem Richard Wagner-Denkmal Platz zu machen. Gab es denn für diese Figur in dem ganzen Tiergarten keinen anderen Platz?

Und ferner:

Das älteste Tiergartendenkmal ist, wie gemeldet abgebrochen und zerschlagen worden. Aus diesem Grunde dürfte es interessant sein, die wenig bekannte Inschrift an dem Denkmal vor der Vergessenheit zu be­wahren. Seit mehr als zwanzig Jahren war die Schrift so unleserlich, dass sie niemand entziffern konnte. Vor dieser Zeit hatte sich der Schreiber