3. (1. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
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nacli de Bellevuestrasse?“ auf der anderen Photographie scharmiert er mit der vom Siegesdenkmal herabgestiegenen Siegesjungfrau und sagt: „Möchste nich, möchste nicli mit mir gehen?“
Roland als Reklamebild. Der Vorstand der deutschen Städteausstellung zu Dresden hat jetzt die Einladung zur Beschickung der Ausstellung an die deutschen Städte erlassen. Das Plakat, welches auf grund einer allgemeinen Ausschreibung zu stände gekommen ist, stellt einen Roland vor, der in mittelalterlicher Rüstung mit gespreizten Füssen sich auf das Schwert stützt. Ein gelber Himmel und ein Horizont mit den Umrissen des Dresdener Stadtbildes. Die Figur des Dresdener Rolands ist grell rot beleuchtet und wirft scharfe, schwarze Schlagschatten, sodass als Gesamtfarben des Bildes Schwarz, Rot und Gold — die alten deutschen Farben, gewiss nicht ohne Grund gewählt, — hervortreten.
XVIII. Die Grosse Stadtschule von Spandau von ca. 1300 bis 1853 von Richard Lamprecht, Oberlehrer am Königlichen Gymnasium. Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des König], Gymnasiums zu Spandau. 1903. U. M. Herr Bürgermeister a. D. Stechow teilt die für die Bildungsgeschichte unserer Mark nicht unwichtige Schrift freundlichst mit, welche die Stadtschule vor und nach der Reformation und die Entwickelung der Grossen Schule in ein Progymnasium (1850—1853) begreift.
Spandau geschichtlich früher als Berlin nachweisbar, wird zuerst 1197 in zwei Urkunden genannt, w'elche Markgraf Otto II. ausstellen liess. Spandau in dieser Urkunde ist die schon von Albrecht dem Bären um 1160 neben dem alten wendischen Fischerdorf gleichen Namens auf der Stelle der heutigen Citadelle erbaute Grenzfeste. Stadtrechte erhielt der Ort erst 1232. Etwa 100 Jahr später (1330) wurde eine Lateinschule schon erwähnt, so zwar, dass man annehmen kann, sie habe wenigstens schon 1300 existiert. Unter den Rektoren befinden sich zwei, welche der Erwähnung besonders bedürfen: Zunächst Nikolaus
Leuthinger, 1547 in Alt-Landsberg geboren, Rektor von 1578—79, bekannt durch sein „Commentarium de Marchia Brandenburgensi libri XXX“ und „Topographia Marchiae“.
Dann der berühmte Rektor Sprengel 1750 zu Brandenburg a. H. geboren, Rektor von 1780—1794. Als Jugenderzieher hat er wegen seiner Heftigkeit wenig geleistet, desto mehr auf dem botanischen Gebiet, wo er 1793 seine epochemachende Schrift „Das entdeckte Geheimnis der Natur“ veröffentlichte. 1893 habe ich derselben in der Branden- burgia No. 2 S. 168 gedacht in Anlehnung an die Jubiläumsschrift von Kirchner und Potonie: „Die Geheimnisse der Blumen“. Noch mehr verweise ich auf den daselbst S. 169—173 abgedruckten Vortrag