Heft 
(1903) 12
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3. (I ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

u. M. Direktor Dr. Möllenhoff:Christian Conrad Sprengels botanische Entdeckungen in der heimatlichen Pflanzenwelt.

Unter den Quellen, die Lamprecht benutzt, steht allen voran, die Schulzesche Chronik:Zur Beschreibung und Geschichte

Spandaus bis 1804 reichend. Sie haben das grosse über 1000 Seiten zählende Manuskript in der Nikolaikirche Spandaus gesehen, als Herr Oberpfarrer Recke uns daselbst beim Ausflug der Brandenburg^ am 7. Septbr. 1901 führte. (Brandenburgs X, S. 215.)

XIX. Eine slavische Bronze-Statuette. Menschliche Dar­stellungen aus wendischer Zeit sind in unserm Gebiet so selten, dass jede bezügliche Entdeckung uns interessiert. In dem vorliegenden lieft I, 13. Jahrg. 1903 derNachrichten über Deutsche Altertumsfunde bildet Herr Dr. A. Götze ein Figiirchen von hinten und vorn ab, einen Mann mit gewaltigem Schnurrbart, die Armerechtwinkelig eiugestemmt; die Beine nur bis zum Knie vorhanden, auf dem Kopf eine dicke, konische, oben glatte Mütze, vielleicht aus Pelzwerk. Wahrscheinlich als Gussin verlorener Form hergestellt. Gefunden mit charakteristischen wendisch verzierten Tongefässresten in einem ehemaligen Burgwall, welcher dicht oberhalb Schwedt direkt am Oderdamm liegt und der jetzt von dem längs des Stroms gehenden Verwaltungsdamms in der Mitte durchquert wird.

XX. Zur Forschung über alte Schiffstypen auf den Binnen­gewässern und an den Küsten Deutschlands und der an­grenzenden Länder. Unter diesem Titel behandelt Herr Dr. Brunner die einschläglichen Fahrzeuge, Geräte der Donau von Bayern ab bis Ungarn, Kroatien und Slavonien, Bosnien und Serbien unter Beifügung von, wie Sie ersehen, sehr wohlgelungenen Abbildungen.

Natürlich werden auch die aus. einem einzelnen Baumstamm ge­fertigten Kähne, die berühmten Einbäume erwähnt und ich will nur beiläufig anführen, dass ich nagelneue, aus Lindenstämmen gefertigt, i. J. 1885 zu Budapest auf der ungarischen Kunst- und Industrieausstellung sah. Sie waren, verkäuflich und dienten teils zum Übersetzen (Fähr­dienst), teils zum Yoranfahren vor Holztriften, um das Fahrwasser zu ergründen, teils zum Fischen, teils auch wohl zu Unterlagen (pontons) von Schiffsmühlen. Ich wiederhole die Bitte, die Schifter- und Fischer- Ausdrücke, die Schiffstypen und die Geräte in unserm Zweistromgebiet (Elbe und Oder) sei es im Original, sei es in Abbildungen und Be­schreibungen, fleissig zu sammeln und dem Märkischen Museum zur Veröffentlichung oder Bearbeitung mitzuteilen.

XXL Antiquitäten-Rundschau. Wochenschrift für Museen, Sammler und Antiquare. Verlag und Redaktion: Berlin-Charlotten­burg, Leibnizstr. 91, Verlag Continent. Ich lege von dieser Zeitschrift die inhaltreichen Nummern 10 und 11 vom 23 v. und 1. d. M. vor.