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3. (1. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjnhres.
u. s. w. werden verschleppt und auseinander genommen; die Melkermädchen werden ganz früh auf den Koppeln von vermummten Gestalten geängstigt, das zuletzt kommende Mädchen wird samt ihrer Kuh mit einem riesigen Spottkranz geziert und das ganze Jahr hindurch als Pfiir gste rkierl geneckt.
Woher solches zur Pfingstzeit? Ist’s auch anderswo? Bitte dies in der Brandenburgs zur Besprechung zu bringen.
Herr Willibald von Schulenburg, u. M. teilt dazu mit, dass ihm dieser Pfingstbrauch zu Nr. 3 aus der Lenzer Wische bekannt sei, es kämen dabei gewisse Derbheiten vor, die sich öffentlich nicht gut wiedergeben lassen.
XXIII. Berliner Schulatlas auf Grund der 50. Auflage von Keil und Riecke: Deutscher Schulatlas bearbeitet von Dr. R. Pohle und G. Brust. 48 Haupt- und 39 Nebenkarten mit grossem Schulplane von Berlin.
Vom Standpunkt der Heimatkunde ist dieser Atlas- recht beachtenswert. Derselbe zeichnet sich dadurch aus, dass er einmal die besonderen Berliner Verhältnisse berücksichtigt, wie kein anderer bisher erschienener Atlas, und dass er andrerseits Ernst macht mit der Forderung, dass der geographische Unterricht in der Volksschule vor allem auch den Bedürfnissen des praktischen Lebens Rechnung tragen muss.
In erster Hinsicht sind die Einführungskarten hervorzuheben, die die geographischen Begriffe an Berlin und seiner Umgebung entnommenen Objekten entwickeln. Zu diesem Zweck bietet der Atlas in Farbendruck vortrefflich ausgefülirte Ansichten aus der Vogelschau und Pläne der „Linden“ vom Schloss bis zum Brandenburger Tor, des „Kreuzberges“ uud des „Müggelsees“. Praktischen Zwecken vermögen vor allem die dem Atlas beigegebenen Verkehrskarten zu dienen, von denen sich eine solche von Berlin und Umgegend, solche von Deutschland und Europa und eine grosse des Weltverkehrs findet. Besonders hervorzuheben ist sodann noch der grosse in sechsfacher Blattgrösse beigegebene Plan von Berlin und Umgegend.
Auch für Erwachsene, zur schnelleren Orientierung für Zeitungsleser ist der Atlas ganz brauchbar. Der Preis in Ganzleinwandband 1,50 Mk. ist für das Gebotene ausserordentlich gering.
XXIV. Uber den sog. Runenstein von Rogäsen, Kreis Jerichow haben wir in der Sitzung vom 26. November 1903 (XI. S. 387 flg.) ausführlich verhandelt. Der Besitzer Graf von Wartensleben hat mir freundlicher Weise eine grosse Photographie des Steins mitgeteilt, auf welcher sie die geheimnisvollen Zeichen deutlicher sehen als auf den früheren Abbildungen.
Gleichzeitig richtet der genannte Herr folgendes Schreiben an mich.