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Kleine Mitteilungen.
Stolzenhagen bei Bernau. Sammlung einiger dortiger Flurnamen.
1. Der Ugstall.
2. Die Sünneschen Kaveln.
3. Barenhorst (BärenRorst?)
4. Die Hil genl änder (heiligen Länder).
5. Der Goadsacker (Gottesacker).
6. Die wüsten Höfe (wovon ein Teil sich im Besitz des Gemeindevorstehers Fielitz befindet.) O. Monke.
Die Papilionen. Die Kiefernheide, welche sich an das Rittergut Sputen- dorf, südwestlich von Gross-Beeren, Kreis Teltow anschliesst, heisst „Der Pavillon“, der feuchtere mit Bruchwald bestandene südlichste Teil heisst auf der grossen Generalstabskarte „Die P apilio nen“. Die Papilionen gehören mit dem Rieselgut Sputendorf jetzt der Stadt Berlin. Was bedeutet der in der Mark Brandenburg öfters vorkommende Ausdruck „Papilionen“? E. Fr.
Der tote Mann bei Golmitz. Zwischen Golmitz und Kutzkau bei Finsterwalde liegt mitten im Walde ein kleiner Hügel aus Steinen und Reisig. Der Weg führt rechts und links um ihn herum, und Vorübergehende werfen einen Stein oder einen Zweig darauf, weil an dieser Stelle einst jemand erschlagen wurde. 0. Monke.
Der Pens-Weg in der Gräflich Kcdcrnschen Forst nordöstlich von Ützdorf soll, wie Herr Bartusch-Ützdorf mitteilt, seinen Namen nach einem Manne namens Pens erhalten haben. Dieser Pens hat den Weg oft benutzt, wenn er Holz aus der Redernschen Forst holte. Einst hatte er seinen kleinen Sohn mitgebraeht; dieser sollte, während der Vater ins Holz ging, am Wege ■warten. Als der Vater aber zurückkehrte, war das Kind verschwunden; erst am folgenden Tage fand man es nach längerem Suchen in der Nähe von Bernau wieder. Herr Lehrer Fielitz, gebürtig aus Stolzenhagen, macht dagegen die Bemerkung, dass der Name Pens-Weg auch von Peden oder Päden herkommen könne. Unter Päd en versteht man in der dortigen Gegend sowohl die Quecken wurzeln als auch die langen dünnen Wurzeln der Kiefer. Daraus wurden früher besonders in dem durch seinen Handel und seine eigenartige Industrie ausgezeichneten Dorfe Schönwalde Körbe geflochten. In Schönwalde wurden u. a. auch die Steh-Küchenleitern fabriziert, die in Berlin auf den Markt gebracht werden. Beispiele für ähnliche Benennungen kommen in Barnim auch sonst wohl vor. So giebt es bei Wensickendorf ein Semmelgestell, das ist ein Waldweg, den die Semmclfrau benutzte, um den Leuten in Wensickendorf Backwerk zu bringen, und ein AVeg bei Zerpenschleuse heisst wahrscheinlich aus einem ähnlichen Grunde der „Bierweg.“ 0. Monke.
Die Herren Autoren werden gebeten, auf ihren Manuskripten vermerken zu wollen, wieviel Exemplare der betreffenden Nummer sie zu erhalten wünschen.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bcmhurgerstrasse 14.