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200 4. (3. ausserordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
Am Fusse der Burg liegt die Stadt mit ihren freundlichen Häusern, die z. T. aus alter Zeit stammen und mit Wappen geziert sind.
Inmitten der Häuser erhebt sich auf einem stillen Plätzchen die Marienkirche. Ihr Inneres ist schlicht gehalten, und die Wände sind weiss getüncht. Die Emporen sind mit Fenstern versehen. Die Kirche wird im 13. Jahrhundert erwähnt und ihr Altar ist von Nicolaus Fugmann gestiftet. Das Bild des Stifters und das seiner Gattin befinden sich im Fusse der beiden Altarsäulen hinter kleinen Türen, die an hohen kirchlichen Festtagen wähi’end des Gottesdienstes geöffnet werden. Die Kirche besitzt einen Taufkelch aus dem Jahre 1694 und eine silberne Oblatenschachtel, die das Leiden Christi in getriebener Arbeit zeigt. Gegenüber der Kirche steht die Superintendentur, die 500 Jahre alt ist, und das Haus, in welchem der Komponist Reissiger geboren wurde. Eine Tafel an dem Hause erhält die Erinnerung hieran wach.
Von der Kirche stiegen wir bergan, bogen hinter dein Stadtgraben rechts ab und wanderten neben seinem Rande entlang zum Kreishause. Über den tiefen Graben weg, dessen Böschungen' mit Bäumen und dichten Büschen bewachsen sind, hat man einen sehr schönen Blick auf die Marienkirche und die benachbarten Häuser. Das Kreishaus ist ein stattliches zweistöckiges Gebäude, das in seinem Oberstock einen grossen Saal enthält mit hohen Fenstern und einem Fries, an welchem die Wappen der adligen Geschlechter des Kreises Zaucli - Belzig angebracht sind.
Hinter dem Kreishaus, das schon ausserhalb der Stadt hegt, führt der Weg wieder in die Stadt hinein. Am Ende der Strasse stellt die Gertrud-Kapelle am Eingang des Kirchhofes. Ursprünglich befand sich hier ein Hospital zum Heiligen Geist, von dem aber Nachrichten fehlen, und die kleine Kapelle ist allein von ihm übrig geblieben. Sie besitzt Tonnengewölbe und hübsche gotische Fenster. An der Empore sind altertümliche Bilder mit der Jahreszahl 1616 gemalt. Auch die kleine Kanzel enthält drei Bilder. Man benutzt das Kirchlein ab und zu als Beerdigungskapelle.
Nach dieser Besichtigung suchten wir unser erstes Quartier auf, das Schützenhaus. Hier waren schon die Tafeln hergerichtet und bald begann auch das Mittagessen. Während der Tafel brachte Herr Rektor Quade das erste Hoch auf Seine Majestät aus und darauf dankte Herr Geheimrat Friedel für den freundlichen Empfang und insbesondere den Herren, welche sich um die Führung verdient gemacht hatten, wie Herrn Prediger Trinius, Herrn Rektor Quade, Herrn Amtsrichter Lehmann, Herrn Rechtsanwalt Winkler und Herrn Beigeordneten Görisch. Wir fügen hier eine Strophe aus dem stimmungsvollen Gedicht von Frau Martha Kallusky-Winkler ein, das Herr Rektor Quade vorlas und in welchem es über die Burg heisst: