5. (2. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
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des Comenius das meiste getan haben: Leibniz, Herder und Goethe. Wir waren — um mit Herder zu reden — die Schwäne, die, über dem Fluss der Vergessenheit schwebend, den würdigen Namen des grossen Mannes erhaschten, ehe er in diesen Fluss versank und die sich mit ihm zum Tempel des Andenkens emporschwangen.“
Wir danken für diese Gaben und werden auch unsererseits das Andenken des grossen Mannes in der Brandenburgs stets in grössten Ehren halten.
XIV. Paul Quade: Bilder aus Belzigs und Sandbergs Vergangenheit und Gegenwart. Belzig (1903). Selbstverlag des Verfassers. (172 S. gr. 8°. Preis 1,60 Mk.)
Der Verfasser, einer unserer freundlichen Führer bei der Wanderfahrt am 24. d. M. nach Belzig, hatte die Güte, diese lehrreiche und fesselnde Monographie damals auszulegen; diejenigen, welche nicht teil- nahmen, wollen von dem dem Märkischen Museum seitens des Verfassers verehrten Exemplar Kenntnis nehmen.
Nach einer Schilderung des Landes und Volkes wendet Herr Quade sich der Burg Eisenhardt und der Entstehung der Stadt zu. Geschichtsbilder, in denen die Hussiten- und Schwedenzeit, die Kämpfe im siebenjährigen Kriege und der Tag von Hagelsberg, sowie die Unruhen 1848 die markantesten Erscheinungen sind, folgen.
Der grösste Teil des Buches ist der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart gewidmet.
Urkunden, Akten und mündliche Berichte, sowie die vorhandenen gedruckten Quellen sind fleissig benutzt und machen das Buch zu einem der lobenswertesten Erscheinungen brandenburgischer heimatkundlicher Literatur. Allen Freunden der Heimatskunde sei dasselbe bestens empfohlen.
XV. Die drei Linden, Schauspiel in fünf Akten nach einer märkischen Sage. Von Henriette Clara von Förster. Felix Bloch Erben, Berlin 1903.
Die Verfasserin, unser verehrtes Mitglied, hat das umgearbeitete Volksstück — vgl. Brandenburgs, Sitzung vom 25. März d. J. — statt handschriftlicher Mitteilung „Reg. London Stat. Hall“ erscheinen lassen. Ich wiederhole den Wunsch, dass das heimatliche Schauspiel recht bald auch in Berlin gegeben werden möge; bisher heisst es leider auch hier wieder einmal: Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande.
XVI. Dr. Gustav Berg: Kurprinz Friedrich Wilhelm und Kronprinz Friedrich (II.) in Cüstrin. Mit Benutzung des im Königl. Haus-Archiv vorhandenen urkundlichen Materials. Cüstrin 1903. Selbstverlag des Vei’fassers. 86 S. 8°.