Heft 
(1903) 12
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5. (2. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

bild eines Schiffes sowie ein etwas kleineres Glasbild, eine Frau dar­stellend, mit gotischer Inschrift: Ka[r]sten Besse 1591. Vorhanden ferner ein zweiarmiger Bronzeleuchter, gegen 30 cm hoch; auf dem Fusse desselben um den Stiel herum die Inschrift: Augustinus Lumre Anno 1632.

XX. U. M. Herr Stadtrat A. Mieck-Prenzlau macht folgende Mitteilungen über steinzeitliche Gräber, deren Ausbeute dem Prenzlauer Museum zu Gute gekommen ist.

1. Das Suckower Steinkistengrab.

Zu dem von Arnim-Suckowschen Majorat gehört auch das Ritter­gut Fergitz, unmittelbar am Oberuckersee gelegen. Ungefähr 2000 m von diesem Gutshofe entfernt, zieht sich auf Gustavsruh zu eine Hügel­kette entlang, deren höchster Hügel 84 m über NN der Flachsberg genannt wird. Von diesem Berge aus geniesst man eine herrliche Aus­sicht über das ganze Uckertal, man sieht die Türme der Marienkirche

Querschnitt des Suckower Steinkistengrabes.

von Prenzlau aus der Landschaft herausragen und kann auch den Wasserturm wie die übrigen Türme Prenzlaus fast mit blossem Auge erkennen. Auf dem höchsten Punkt dieses Berges liegt das Steinkisten­grab, in dem vor mehr als 4000 Jahren ein Steinzeitmensch bestattet worden ist.

Ursprünglich war das Grab wohl 5060 cm hoch mit Erde be­deckt gewesen. Je öfter der Pflug über dasselbe hinweggegangen, je mehr Erde hat er mit in die Ebene genommen und so ist es gekommen, dass vor 7 Jahren der Pflug zum ersten Male die Deckplatte fasste und man auf diese Grabstätte aufmerksam wurde. Der damalige Inspektor, jetzige Gutsbesitzer Herr Greiser in Melzow erstattete Herrn von Arnim sofort von dem Funde Bericht und in seinem Beisein erfolgte bald