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224 5. (2. ordentliche; Versammlung des XII. Vereinsjahres.
Es wird versucht werden, das Skelett in unserem Museum in einer Glaskiste wieder aufzustellen — ähnlich wie dies mit dem Charlotten- höfer Steinzeitgrab, das der ältesten Steinzeitperiode angehört, geschehen ist. Es ist das einzigste aus dieser Übergangsperiode, das wir besitzen, schwerlich wird ein zweites gefunden werden, denn diese Art Gräber sind äusserst selten. Sagt doch schon L. von Ledebur in seiner 1852 erschienen Beschreibung der heidnischen Altertümer des Regierungsbezirks Potsdam, „dass hier und dort in früheren Zeiten ein Steinzeitgrab gewesen, aber aus Unkenntnis vernichtet worden sei, daher müssten die wenigen noch vorhandenen und wenn auch schon ausgenommenen alten Grabstätten erhalten bleiben, denn neue würden schwerlich noch entdeckt werden.“
Das Suckower Grab wird als ein Einzelgrab anzusprechen sein, denn die am selbigen Tage auf den benachbarten Hügeln vorgenommenen Nachgrabungen waren ergebnislos.
Herrn von Arnim-Suckow bat ich, die sich schön präsentierende Steinkiste als ein wertvolles Denkmal aus grauer Vorzeit schonen und zu diesem Zweck mit einem, wenn auch noch so einfachen Gitter zu umgeben. Herr von Arnim willigte bereitwilligst ein und traf auch sofort die nötigen Anordnungen. Leider hat ein Missetäter dieses Vorhaben vereitelt. Als am nächsten Morgen der Fergitzer Inspektor nach der Grabstätte kam, nm das Durchsieben des Sandes zu überwachen, fand er die Stätte verwüstet. Die Steinplatten waren mit Gewalt aus dem Grabe herausgerissen, eine war in tausend Stücke zerschlagen, was nur mittels eines schweren Hammers geschehen sein kann, „ein Vandalismus erster, schlimmster Klasse,“ so schrieb mir sofort Herr von Arnim. Hoffentlich gelingt es, den Täter zu fassen und ihn dem Gericht zur Bestrafung zu übergeben.
Dies ist nun schon das zweite Grab seit Bestehen des Uckermärkischen Museums- und Geschichtsvereins, das der Altertumsforschung verloren, für immer verloren gegangen ist. Das erste, ebenfalls ein steinzeitliches Grab wurde bekanntlich im Frühjahr von dem Besitzer trotz unserer Bitten mit Dynamit gesprengt, um Pflastersteine zu erhalten. Wir hätten dem Manne gern einen hohen Betrag als Entschädigung gezahlt.
2. Das steinzeitliche Gräberfeld bei Jagow.
Am 16. Mai d. Js. abends erhielt der Kustos unseres Museums von Herrn Rittergutsbesitzer B. von Iloltzendorff auf Jagow die briefliche Mitteilung, dass auf seiner Feldmark, und zwar auf dem Raps-Brachschlage nahe dem sogenannten Bandelower Haidwege in der Höhe vom Bandelower See, beim Ausbrechen von Feldsteinen allem Anscheine nach ein Gräberfeld gefunden worden sei. Leider habe der Arbeiter die