Heft 
(1903) 12
Seite
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244 Dr. Max Fiebelkorn, Die Tone des norddeutschen Flachlandes etc.

richtet, indessen im Herbst 1890 durch ein grosses Schadenfeuer zerstört. Die neue Anlage, welche sich auf den Ruinen der alten erhob, wurde gleich bedeutend grösser vorgesehen.

Der in dieser Fabrik zur Verwendung kommende ziemlich harte Kalkstein stammt aus den unweit von ihr gelegenen fiskalischen Brüchen. Man verwendet in der Hauptsache Wellenkalk und Schaumkalk, während sich der dolomitische Kalk wegen seines Magnesiagehaltes zur Zement­fabrikation nicht eignet.

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Fig. 5- Kesselhaus der Portland-Zementfabrik Rüdersdorf.

Die Kalksteine werden auf einem Bahngeleise, das die Fabrik mit den Steinbrüchen verbindet, zunächst in die Kalksteintrockenkammern geschafft, nach erfolgter Trocknung in Wagen geladen, mit entsprechen­dem Tonzusatze versehen und mittels eines Kettenaufzuges einem Brech­werk zugeführt, welches das Material in etwa Faustgrösse zerkleinert. Von hier kommt das Rohmaterial in die Rohmühlen, in denen die weitere Zerkleinerung zunächst auf 4 Kugelmühlen und dann auf 12 Mahlgängen erfolgt, bis das Produkt ein staubfeines Mehl ist. Das aus den Mahl­gängen kommende Rohmehl sammelt sich in Transportschnecken und wird von dort aus in Vormischer geleitet, wo es durch Anfeucht­vorrichtungen in einen zur Verziegelung geeigneten plastischen Zustand