Heft 
(1903) 12
Seite
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Wilhelm Anton Wegener, Die Grenzen des Landes Lebus.

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den Bauarbeiten hindernd in den Weg traten. Der Kilometer dieser Bahn hat ungefähr drei Millionen Mark gekostet, eine im Gegensätze zu anderen Stadtbahnen geringe Summe. Gerade hieraus ergibt sich für den Fleiss, die Umsicht uud die Sorgfalt der Bauleitung ein glänzendes Zeugnis.

Meine Damen und Herren! Ich bin hiermit am Schlüsse meines Vortrages angelangt, und würde mich freuen, wenn Sie aus demselben ersehen haben, dass auch Produkte von so geringem Aussehen wie der Portlandzement Aufmerksamkeit und Beachtung verdienen und wert sind, dass man sich ihren Werdegang vor Augen führt. Hoffentlich bietet sich Ihnen Gelegenheit, die Rüdersdorfer Portlandzement-Fabrik als die nächste bei Berlin einmal aus eigener Anschauung kennen zu lernen und sich den gewaltigen Umfang des Betriebes vor Augen zu führen.

Die Grenzen des Landes Lebus.

Von Wilhelm Anton Wegener.

Wann ist das Land Lebus an die Mark Brandenburg gekommen? Diese Frage beantwortete Samuel Buchholz in demVersuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, II, 157, im Jahr 1765 mit folgenden Worten:So gewiss die Erwerbung der Landschaften Lebus und Sternberg von Markgraf Johann und Otto III. gemacht worden, denn darüber sind alle Schriftsteller einig, so dunkel sind doch die eigentlichen Umstände der Gelegenheit und der Zeit davon. Dass es durch einen Kauf geschehen, sagen sie alle, ausgenommen die polnischen und schlesischen Schriftsteller, die nur von einer Versetzung wissen wollen. Indessen kann beides wahr sein, zumal, wenn man die ver­schiedenen Jahre betrachtet, darin eines von beiden geschehen sein soll. Der eine nimmt das Jahr 1248, der andere 1252 und noch andere 1260 für die Zeit an, welche Zahlen aber so zu vereinigen wären, dass in allen diesen Jahren Traktaten deshalb gepflogen worden, da in den ersten beiden nur Herzog Boleslaf allein erst wegen der Verpfändung und hernach wegen des Verkaufs gehandelt, in dem letzten Termin aber die Einstimmung der übrigen schlesischen Herzoge dazu gekommen. Es ist das um desto wahrscheinlicher, weil man niemals findet, dass sich ein schlesischer Fürst bemüht, diese Länder als Stücke von Schlesien