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7. (5. ausserordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
der Grosse hat die Anlage erweitert. An zwei Seiten begrenzen die Häuser des Holländischen Viertels den Bassin-Platz. Dieser Platz ist erst in den letzten Jahren entstanden. Bis vor kurzem war er ein Sumpf- und Wiesenstreifen mit Gräben, in dessen Mitte sich das Tabakshäuschen erhob. Letzteres, ein kleines viereckiges Gebäude, ein Lusthäuschen, ist von Friedrich Wilhelm IV 7 . erbaut worden, und wurde von ihm und Friedrich dem Grossen gelegentlich benutzt, um mit den Offizieren der Potsdamer Garnison einen Gedenktag zu feiern. Es hat aber niemals als Raum für das Tabakskollegium gedient. Auf der einen Seite dieses Platzes steht die moderne katholische Kirche und auf der anderen die französische Kirche, ein Kuppelbau Knobelsdorfs.
Hiermit war das eigentliche Programm erledigt, und die Gesellschaft fand sich allmählich im Restaurant Niedt wieder zusammen. Herr Dr. Netto hatte nicht nur für Tafelmusik gesorgt, sondern^auch für festliche Beleuchtung des Gartens beim Eintritt der Dunkelheit. Bei der gemeinschaftlichen Tafel brachte Herr I)r. Netto den Toast auf Seine Majestät aus, indem er darlegte, wie Potsdam die klassische Stätte sei, wo die landesväterliche Fürsorge und die künstlerische Initiative der Hohenzollernschen Fürsten sich durch viele Geschlechter hindurch bis auf Seine Majestät auf das lebhafteste dokumentiert habe. Hierauf dankte Herr Dr. Zache Herrn Dr. Netto und Herr Redakteur Ullrich für die sorgfältige Führung, die sich nicht damit begnügt hätte, uns die Schätze zu zeigen, sondern die uns auch ihre ästhetische Bedeutung und die der Entstehung zu Grunde liegenden Motive aufgedeckt hätte. Herr Hofjuwelier Teige toastete auf die Damen.
Inzwischen hatten sich noch einige Herren vom Potsdamer Geschichtsverein der Tafelrunde angeschlossen. Herr Dr. Alb recht ergriff daher nach der Tafel noch einmal das Wort, begrüsste die erschienenen Herren und dankte ihnen für ihr kameradschaftliches Verhalten. Hierauf erwiderte Herr Landgerichtsrat Rademacher und gelobte treue Mitarbeiterschaft im Geiste echter Wissenschaft.
Damit war die Zeit zum Abschied herangekommen und die Gesellschaft suchte den Bahnhof auf.