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9. (3. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

burgia dankt hierfür und wird ihre herzlichen Glückwünsche schriftlich aussprechen.

V. Ein Aufruf zur Gründung einer Vereinigung „Heimat­schutz“ wird mitgeteilt. Darin heisst es u. a.

„Schaffen wir einen sich über ganz Deutschland erstreckenden Bund aller Gleichgesinnten, denen es darum zu tun ist, deutsches Volkstum un- geschüdigt und unverdorben zu erhalten, und was davon unzertrennlich ist: die deutsche Heimat mit ihren Denkmälern und der Poesie ihrer Natur vor weiterer Verunglimpfung zu schützen!

Was im einzelnen zu tun ist, auf welchen Wegen wir hoffen, das ge­steckte Ziel zu erreichen, das lässt sich nicht an dieser Stelle mit wenigen Worten sagen. Es möge genügen, wenn wir als unsere nächsten Aufgaben bezeichnen: Schutz der landschaftlichen Natur, Rettung der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt, Erhaltung und Pflege der überlieferten ländlichen und bürgerlichen Bauweise. Zu gleicher Zeit soll eine in bestimmter Weise zu regelnde Wechselwirkung eingeleitet werden zwischen uns und allen Ver­einigungen, die in engerem oder weiterem Rahmen verwandte Zwecke ver­folgen. Endlich sind Beziehungen in Aussicht zu nehmen zu ähnlichen Be­strebungen in anderen Ländern, wobei zu erwähnen ist, dass Frankreich vor Jahresfrist mit der Gründung eines Vereins zum Schutz der französischen Landschaft vorangegangen ist.

Geldbeiträge sind zur Mitgliedschaft nicht erforderlich, freiwillige — einmalige oder jährliche — Zuwendungen allerdings sehr erwünscht. Zweig­vereine und Ortsgruppen sind bestimmt, die Eigenart jedes Gebietes zu wahren. Durch jährlich wiederholt erscheinende „Mitteilungen“ wird das Interesse für das gemeinsame Ganze lebendig erhalten werden.

Und so wenden wir uns an alle, die Herz und Sinn haben für unser teures Vaterland, an den Städter wie an den Landmann, an das Alter, dessen Erinnerungen in dem Deutschland von ehemals leben, an die Jugend, die den Widerspruch zwischen dem Land der Dichtung und dem Land der Wirklichkeit dunkel empfindet, an den Pfarrer, den Lehrer, den Künstler, dessen Jungbrunnen verschüttet zu werden droht, an alle Stände und Berufs­arten, damit sie sich mit uns vereinigen zum Schutz der deutschen Heimat.“

Grosse Verdienste um die Begründung der neuen Vereinigung hat unser Mitglied Herr Robert Mielke und Herr Ernst Rudorff, Pro­fessor an der Hochschule für Musik in Berlin, mit welchem zusammen ich, während der Jahre, wo ich den Vorsitz des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Altertums-Vereine führte (vgl. Kor­respondenzblatt des Gesamtvereins 1887 S. 141; 1888 S. 86 flg.; 133 flg.; 1889 S. 147; 1890 S. 111) für den Schutz der überkommenen Heimat, so eindringlich, wie es anging, eingetreten bin. Möge auch der neue Verein nach derselben Richtung hin guten Erfolg haben.

VI. Schutz den Naturdenkmälern! Für denselben hat unser Ehrenmitglied Professor Dr. Conwentz auf der zu II gedachten Natur­forscher-Versammlung in Cassel ebenfalls eine Lanze gebrochen. Er