Heft 
(1903) 12
Seite
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9. (3. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

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Teltow-Schönow bis Kohlhasenbrück gesellen, gehören zumeist dem Alluvium, zum Teil dem Alt-Alluvium an; allein auch die diluvialen Kiesgruben von Rixdorf und Britz bei Berlin haben einzelne Elen­tierreste geliefert. Im Juli 1903 sah ich in dem reichhaltigen Museum zu Rönne, der Hauptstadt unserer dänischen Nachbar-Insel Bornholm, ein fast vollständiges Gerippe eines im Moor gefundenen Elchs mit riesigen Schaufeln, für mich deshalb besonders bemerkenswert, weil die Insel Bornholm mit nur 10,6 Quadratmeilen (584 qkm) Fläche und mit nur geringen Sumpfwaldungen wie sie das Elentier zum Leben braucht, ein anscheinend wenig geeignetes Gelände für diesen aussterbenden gi­gantischen Hirsch geboten hat. Geschichtliche Erinnerungen an Gervus alces giebt es allerdings auf Bornholm nicht mehr. Es handelt sich um einen dem älteren Alluvium ungehörigen Fund.

Endlich bemerke ich noch, dass das feste und zähe Knochenwerk des Elchgerippes, namentlich Rührknochen, gern zu grossen Harpunen und gewaltigen Angelhaken, dgl. zu Pfriemen und Speerspitzen ver­arbeitet worden ist. Belagstücke namentlich aus dem ehemaligen Ha­velboden nahe dem jetzigen Fluss in der Gegend von Ketzin befinden sich im Königlichen und im Märkischen Museum sowie im Privatbesitz, zum Teil frühsteinzeitlich und altalluvial.

XX. Über zoologische Schulbücher teilt uns Herr Professor Dr. Eckstein-Eberswalde (vgl. Nr. XVII) einen ArtikelFort­schritte, ironisch betitelt, aus Nr. 50, Bd. 41 der Deutschen Jäger- Zeitung (Neudamm, Verlag von J. Neumann, 1903) mit, worin er mit vollem Recht zwei Schulbücher glossiert (Deutsches Lesebuch von Hopf und Paulsiek, neubearbeitet von Dr. Chr. Maff, 50. Aufl. 1903 und Lesebuch zur Pflege nationaler Bildung von Jütting und Weber, neu­bearbeitet von Bezirksschulinspektor Lange, 32. Auflage 1902), indem er daraus Belagstellen anführt, von denen wir einige nachstehend wiedergeben.

Der Iltis.*)

Jetzt zieht er ins Feld, frisst ein Mäuschen, überfällt den Hamster, kratzt ein Ilummelnest aus, frisst eine Kröte, fängt den Aal, der seinen Nachtspaziergang nach dem Erbsenfelde unternimmt, beisst der Rebhenne den Kopf ab, schleppt sie wie den Aal und die Kröte in den Hainsterbau, in dem er sich wohnlich einnistet, und holt auch alle Eier aus dem Neste hierher. (Jütting und Weber V. u. VI. 1902 S. 2/8.)

Der Sperling.

Der Spatz gehört zu den Gassenbuben unter den Vögeln. Er sieht auch gerade so aus. In seinem dicken Kopfe stecken ein paar rote, freche , Angen, (Hopf und Paulsiek Sexta 1903 S. 131.)

*) Etwas gekürzt.