Heft 
(1903) 12
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9. (3. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

Der Specht.

Der Schwarzspecht hat ein feuerrotes Käppchen auf dem Kopfe. Schön grün und rot ist der zweite, der Grünspecht, und die beiden andern sind schwarz und weiss. Würmer und Maden sind ihre Kost. Er fliegt in den dichten, finsteren Wald, dorthin, wo die ältesten und stärksten Bäume sind. Oft pickt er durch die Borke und zieht die Käfermaden hervor, die in ihr wohnen. Diese leben manchmal zu Hunderten in einem Stamm und fressen das Mark des Baumes. Wenn der Vermehrung dieser Würmer nicht Einhalt getan wird, zernagen sie den Stamm so,, dass bald die Äste absterben . . . . Die Würmer, die dem Schnabel des Spechtes bis dahin entgangen waren, fliehen, von ihrem eifrigen Verfolger erschreckt, nach der entgegengesetzten Seite des Baumes, und wähnen sich hier sicher. Beim Zimmern der Nisthöhle trägt er vorsichtig alle Späne ein gutes Stück vom Baume weg, damit kein böser Knabe es an ihnen merke, dass er hier seine Eier und seine Jungen habe. (Hopf und Paulsiek Sexta 1903 S. 130.)

Die Taube.

Das Anmutigste unter allem, was Flügel trägt, ist doch die Taube. Mit Tauben tändeln Kinder am liebsten. (Hopf und Paulsiek Septima 1903 S. 77.)

Der Storch.

Er ist ein gern gesehener Hausgenosse. Wo er weilt, da ist er auch bald so vertraut mit dem Hause, dass er wie ein Kind der Familie erscheint. (Hopf und Paulsiek Septima 1903 S. 70.)

Die Blindschleiche

bildet ein sonderbares Mittelding zwischen Eidechsen und Schlangen. Die gelehrten Leute zählen sie zu den Eidechsen und führen viele triftige Gründe dafür an; alle übrigen Leute nennen das Tierchen aber eine Schlange. (Hopf und Paulsiek Quinta 1903 S. 219.)

Der Karpfen.

Die Jungen schwimmen in ganzen Scharen neben der Mutter her und verspeisen den Schleim, den diese ausschwitzt, just wie die Ziegenlämmchen und Kälbchen die Milch ihrer Alten als erste Kost trinken. (Hopf und Paulsiek Quinta 1903 S. 220.)

Der Hecht.

Einmal hatte er auch eine Wasserratte verschlungen, ein andermal ein junges Entchen verschluckt. Er war dabei so lang und so schwer geworden wie ein zehnjähriger Knabe. (Hopf und Paulsiek Quinta 1903 S. 228.)

Der Jäger.

Kaum beginnt der Oktobertag zu dämmern, dann tritt der Förster mit seinem Burschen im kurzen Jagdkleid, die blanken Gewehre mit der

Weidtasche um die Schultern aus der Wohnung.letzt beginnt in der

Feldmark ein Treiben. Laut ertönt durch die Luft das Klappern der