Heft 
(1903) 12
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9, (3. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

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aufgebotenen Landleute, vermischt mit dem Klaffen der Hunde und ihrer Führer kunstverständigem Zuruf. Aufgesehreekt aus ihrem Lager, stürzen verschiedene Hasen hervor, Schüsse fallen, und das erlegte Wild belastet bald die Taschen der Jäger.

Nachdem nun noch zwei Dickichte übgesucht worden sind, sammelt sich alles .... (zum Frühstück). Dann steht der geschäftige Förster auf, sendet einen Teil seiner Begleiter mit den geschossenen Hasen nach Hause und verfügt sich mit den anderen wieder in den Wald, um kürzlich errichtete Kaummeter zu besehen und neue Bäume mit dem Waldhammer zu diesem Zwecke anzuschlagen. Einige Köhler erscheinen und zahlen für das empfangene Holz; Arme aus der Gegend erhalten auf ihre Bitte Erlaubnis, Reisig aufzusuchen oder dürres Laub nach Hause zu tragen. Nachdem der Jäger die Fährte eines Ebers aufgespürt, erschallt das Horn und ruft zum Abzüge. Unterwegs rauscht plötzlich ein Volk Rebhühner, es knallt, und sechs Stück vermehren die Beute des Waidmannes. Fruchtlos bleibt indessen sein Lauern auf Schnepfen. Doch zufrieden mit dem Ertrage des Tages führt der Förster seine Leute bald völlig heim. (Jütting und Weber V. u. VI. 1902 S. 303.)

Ich kann zu diesen teilweise, wie ich glaube, in der Tat mehr kindisch alskindlich zu nennenden naturkundlichen Schreibereien nur bemerken, dass man allerdings ja nicht bei jedem Lesebuch­verfertiger genügende naturgeschichtliche Kenntnisse voraussetzen darf, alsdann muss man aber verlangen, dass der Autor und Pädagoge dergleichen Veröffentlichungen zuvörderst von einem Sachverständigen, bevor sie mitgeteilt werden, vorprüfen lässt.

Man stutzt unwillkürlich, wenn man sieht, dass Schulbücher, die in diesem Jahr in 32. und 50. Auflage erschienen sind, noch fortgesetzt dergleichen törichte Mitteilungen enthalten.

Wie mir ein Schulmann unlängst sagte, ist eins dieser Lesebücher selbst zu Berlin in den Unterklassen höherer Lehranstalten noch immer im Gebrauch.

Als Vertreterin der Heimatkunde ist unsere Brandenburgia wohl berechtigt, auf solche Verstösse gegen die Heimatkunde aufmerksam zu machen und gegen die Verbreitung derartig unwissenschaftlichen Lehr- und Lesestoffes Verwahrung einlegen zu sollen.

XXL Neolithisches, Palaeolithisches und Eolithisches. Diese drei Termini technici möchte ich heut Abend berühren, bei Besprechung einer hochinteressanten Schrift betitelt: Das Land

Mecklenburg vor 3000 Jahren. Mit einer Karte. Rektorats- Programm von Dr. Eugen Geinitz. Rostock 1903. gr. 8° 23 S.

Unser Mitglied, der Direktor der Urania, Herr Franz Goerke, hat uns vor einiger Zeit Lichtbilder mit übersichtlicher Beschreibung vorgeführt, welche,im Mecklenburgischen Grenzlande betitelt, deutlich die geologische, oro-hydrographische Verwandtschaft der Prignitz, der