11. (4. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
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Dieser durchaus zutreffenden und klarverständlichen Schilderung des rühmlichst bekannten Berliner Geologen habe ich nichts hinzuzufügen.
Ich wende micli nun zu der kurzen, aber bahnbrechenden vorerwähnten Schrift des belgischen Geologen Rutot, welche dessen Namen für alle Zeit sowohl in den Jahrbüchern der Bodenkunde wie der Altertumsforschung verewigen wird.
Rutot geht von den Entdeckungen des Abbe Bourgeois aus, die auf den Internationalen Anthropologen- und Archaeologen-Kongressen 1867 und 1872 viel Staub anfwirbelten. Ich habe die Silex-Funde des Herrn Bourgeois schon damals gesehen und an manche von ihnen „geglaubt“, wie ich die Tatsache, dass sie die Hand eines vernunftbegabten Wesens passiert haben, nachdem ich ferner die Fundstücke Bourgeois’ in den Museen zu St. Germain en Laye bei Paris, in England und Belgien wiederholt geprüft, noch heutigen Tages anzunehmen gezwungen bin, wobei ich mich auf die seit meinem sechsten Lebensjahr gepflogene, bis zum heutigen Tage fortgesetzte Übung, Silex aller Art zu sammeln, und auf meine Jahrzehnte hindurch beständig fortgesetzten Museumsmusterungen stützen darf.
Als Liegendes von Siisswasser-Ablagerungen des oberen Oligocän von Thenay (Departement Loire-et-Cher) will Bourgeois diese Silex gefunden haben. Rutot sagt S. 428: Je n’ai pu encore me former un avis personnel relativem ent ä la realite de cette industrie, attendn qu’il y a des doutes au sujet de la provenance des plus belles pieces de l’abbe Bourgeois, conservües au Musee de Saint-Germain. Dans le gisement, M. le Dr. Capitan n’a, parait-il, retrouvü aucune piece sem- blable ä celles du Musee des Antiquitüs nationales, de Sorte que, pour le moment, il est preferable de laisser la question en suspens.
Ich beschränke mich bezüglich der Bourgois’schen Eolithe zu sagen: ob die Lagerstätte wirklich so alt (oligocän) sei, vermag ich nicht zu beurteilen, ebenso wenig, ob die besten Bourgeois-Eolithe des St.-Germain- Museunis wirklich aus der vermeintlichen ober-oligocänen Ablagerung stammen; ich pflichte daher Herrn Rutot bei: man lasse die Sache einstweilen auf sich beruhen.
Aus dem unteren und mittleren Miocän sind bislang keine Eolithe bekannt, wohl aber aus dem obern Miocän von Puy-Courny bei Aurillac, hierin stimmen die Herren Gabriel de Mortillet, Cap tan und Courty in Frankreich mit Professor Dr. Klaatsch- Heidelberg und Konservator Eduard Krause-Berlin, zwei ungewöhnlich geübten und zuverlässigen Kennern der Steinaltertümer, überein.
Rutot fasst sein Urteil zusammen: les silex du'Miocene superieur Puy-Courny repondent absolument ä la definition eolithique, et ils sont reellem ent superbes et etonnants. Les retouches d’accomodation et ,les retouches d’utilisation sont remarquablement nettes et bien