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12. (8. ausserordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
Wasser zurück, und schafft es in die grossen Reservoire, die sich in den obersten Stockwerken der Gebäude befinden. Im Maschinenraum befindet sich auch noch das grosse und prächtig ausgestattete Schaltbrett. Von hier aus wird das Licht für ca. 1200 Glüh- und 12 Bogenlampen, sowie die Kraft an 11 Motoren erteilt. Die Reinigungsmethode des aus der Spree gehobenen Wassers geschieht ohne Filtration durch geringe Zusätze, die Fabrikgeheimnis sind. Es verwandelt sielt das Schmutzwasser in klares, helles Wasser, das dem städtischen Leitungswasser in nichts nachsteht. Es war interessant in zwei nebeneinander liegenden Röhren zu beobachten, wie das Schmutzwasser durch das eine Rohr zur Reinigungsstelle geführt und wie das geklärte Wasser durch das andere Rohr nach den Reservoiren gedrückt wird. Neben dem Maschinenhaus befindet sich das Kesselhaus mit einem Steinmüllerscheu und vier Cornwallkesseln mit kombinierten Röhrenkesseln. Die Heizfläche sämtlicher Kessel ist 1086 Quadratmeter gross. Ganz vorzüglich bewähren sich die Cornwallkesse], die mit einer ganz neuartigen Ausnutzung der Rauchgase ausgestattet sind. In den Kesseln werden täglich etwa 300 Centner Kohlen und die sämtlichen Abfälle der ausgelaugten Farbhölzer verbrannt. Es ist interessant zu beobachten, dass bei dieser ziemlich intensiven Verbrennung fast gar kein Rauch den beiden 45 Meter hohen Dampfschornsteinen entweicht, obgleich kein Ranchverbrennungsapparat angewendet ist. Ebenso ist trotz der Verdampfung der vielen Wassermengen, die der Betrieb erfordert, das Entweichen von Dampf aus den Gebäuden nicht zu bemerken, was darauf schliessen lässt, dass die Ausnutzung der Rauchgase und des Dampfes eine vorzügliche ist. Grossartige Entlüftungs- und Entstaubungsanlagen befinden sich in allen Gebäuden der Fabrik. Verwendet sind hierfür eine Anzahl von Ventilatoren, die mit fast 100 Pferdestärken in Wirksamkeit treten. So sind u. A. Ventilatoren von 2 Metern und andere von 1,60 Meter Durchmesser vorhanden. Die Besucher fanden in allen Räumen kühle^und gereinigte Luft. Beispielsweise sei hervorgehoben, dass im Maschinenhause kein Oelgeruch bemerkbar war, und es wurde uns vom Maschinenmeister Herrn Schreiber versichert, dass sogar im Hochsommer, trotz Ausstrahlung der Maschinenhitze, kaum eine höhere Temperatur im Maschinenraume herrsche. Solche Wohlfahrtseinrichtungen erhalten die Arbeiter gesund und willig zur Arbeit. Die Firma Heyl & Co. hat sich aber in ihrem Interesse für das Wohl ihrer Arbeiter hiermit noch nicht begnügt. Sie hat eine allgemeine Badeanstalt angelegt, die reichlich benutzt wird. In jeder Abteilung der Fabrik befindet*sich eine Wascheinrichtung mit kaltem und heissem Wasser. Ein Speisesaal für diejenigen Arbeiter, die ihre Mahlzeit auf dem Fabrikgrundstück einnehmen, ist vorhanden, auch machten die vorzüglich eingerichteten Schutzvorrichtungen fürMühlen-, Säge- und Raspelwerke etc.