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13. (5. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
einen von den jetzigen Bewohnern ungeahnten Reiz zu verleihen. Jede Stadtverwaltung könnte ohne Schwierigkeit nach dem Vorbilde des Vereins für Vierländer Kunst einige Preise für die beste derartige Instandsetzung alter Fachwerkbauten aussetzen, die gär nicht hoch zu sein brauchten, um doch schon einen erheblichen Teil der an sich so geringfügigen Mehrkosten auszumachen. Die Landeskonservatoren und die übrigen sachverständigen Organe der Denkmalspflege würden gewiss gern ihre Unterstützung zur erfolgreichen Durchführung derartiger Bestrebungen gewähren.“
Wir sind für diese Mitteilungen des Redakteurs genannten geachteten Organs, des Herrn Carl Zetsche, von unserem heimatlichen Standpunkte aus sehr dankbar und wünschen lebhaft, dass ähnliche Bestrebungen zur Gewinnung geeigneter Bauentwürfe, die sich in die Landhaus-Bezirke und in das weitere Landschaftsbild vorteilhaft ein- passen, zunächst für Berlins Vororte und die weitere Umgebung an der Havel, Spree und Dahme ins Leben gerufen werden. Selbstverständlich gilt dasselbe aber auch für unsere gesamte Provinz Brandenburg in entsprechender Weise.
B. Persönliches.
III. Unser braver Märkischer Volksdichter, Vorsclmllehrer am Andreas-Realgymnasium Herr Hermann Graebke, Müncheberger Strasse 34, hat sich für die ihm zum 1. April d. J. (XII. S. 157) dargebrachten Glückwünsche auf das freundlichste bedankt.
Ich benutze gern die Gelegenheit, um auf zwei ansprechende Gedichtsammlungen unseres Prignitzer Landsmanns hinzuweisen: a) Prignitzer Kamellen und Hunnenblömor. (Zürich, Verlag von Caesar Schmidt 1896.) 50 meist launige und muntere Lieder und Gedichte, von denen manche Fritz Reuterscher Dichtung an die Seite gestellt werden mögen, so dass Verfasser mit Fug und Recht annehmen kann, dass sein Wunsch am Schluss des Vorworts erfüllt werde: „Den Wunsch öwerst iniitt ik
doch noch utspreken, dat mien Book een fründlich Upnohm un een nohsichtig Beurteilung finden milcht.“ — b) Prignitzer Vogelstimmen. (Berlin, Meyer & Wunder Heimatverlag 1902.) 37 ähnliche Lieder.
Von einem Wanderlied setze ich noch eine Probe hierher:
Wenn de Dauwind weiht,
TJn de Snee vergeiht, -
Un de Siinn sflggt weg de Winterspnr
Denn holl ik’t nich ut
In de Stnw, mütt rut
In uns Herrgott sien upwokt Natur.
Acli, de Frühlingstied Is de Wannertied,
Is de wunnerschöne Wannertied.