18. (5.) ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
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Untersuchungen haben’ ergeben, dass der eigentliche Träger der Verschmutzung das im Wasser enthaltene Eisenoxydul ist, welches durch Zuführung von Luft und Filtration leicht beseitigt werden kann. Später wurde das Wasserwerk am Tegeler See auf eine Leistung von 00 000 Kubikmeter pro Tag erweitert und ein Werk am Müggelsee mit einer Leistung von 130 000 Kubikmetern pro Tag erbaut. Da nun die Reinhaltung der Flüsse mit Rücksichtjauf die stetig wachsende Schifffahrt und die Abführung von Fabrik- und Kanalwässern immer schwieriger wird, wurden die Untersuchungen betreffs Quantität des vorhandenen Grundwassers von neuem aufgenommen. Auf Grund der Feststellungen der geologischen Landesanstalt, wonach in der Vorzeit die Täler der Oder beziehungsweise der ^Weichsel sich da befunden haben, wo heute die Spree beziehungsweise die Havel fliessen, wurden neue Bohrversuche und Probepumpungen vorgenommen, welche ergaben, dass es möglich ist, in der Nähe der bestehenden Werke unter Beibehaltung der vorhandenen Maschinen- und Filteranlagen Grundwasser für einen Bedarf von 250 OOOiKubikmeter pro Tag zu beschaffen, und dass auch für die weitere Entwickelung Berlins genügendes Grundwasser vorhanden ist. Der Gehalt an Eisen in dem sonst sehr guten Wasser wird durch Rieseler beseitigt, welche Direktor Beer, abweichend von den bisher üblichen Konstruktionen, aus Holzbrettern hergestellt hat. Diese Rieseler, in welchen die Berührung des Sauerstoffes mit dem Wasser eine sehr innige ist, haben den Vorzug, dass sie von allen Seiten zugänglich und leicht zu'reinigen sind. Der'Effekt in ihnen ist ein sehr guter, sodass sie jetzt bereits in anderen Städten, z. B. Posen, nachgebaut werden. Nach Umbau sämtlicher Werke — Tegel ist bereits im Betriebe — wird das Wasser aus 470 etwa 50 Meter tiefen Brunnen entnommen werden, welche hier ; *[zum ersten Male aus Mannesmannröhreu und mit herausnehmbaren Filtern hergestellt sind. Direktor Beer schloss seinen Vortrag mit Erläuterungen der Einzelheiten, speziell der grossen Sammelbrunnen und der Saugeleitungen, an welche die Brunnen gruppenweise angeschlossen sind, um eine Garantie für vollkommene Betriebssicherheit der Anlage zu haben. Bei der sich anschliessenden lebhaften Diskussion wurde unter anderem^die'Frage aufgeworfen, ob die Absicht bestanden habe, die Stadt Berlin vom Harz her mit Quellwasser zu versorgen. Diese Frage wurde verneint, da, abgesehen von allen sonstigen Schwierigkeiten, duT Rohrleitungen allein schon zirka 80 Millionen Mark gekostet haben würden.
VI.j^Bernsteinfunde sind beim Bau des Teltow-Kanals fast auf derjganzen Strecke im Laufe der letzten zwei Jahre gemacht worden, darunter ^solche J>is J250 g Gewicht bei Britz und am Griebnitzsee. Ich lege heute eine kleine Probe aus der Gegend der Baumschulen unseres Mitgliedes Ökonomierat Späth in Rixdorf-Britz vor, kleine Stücke bis