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14. (6. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres. 4 gg
Diese Gelegenheit benutze ich, um diejenigen Mitglieder, welche ihr Bild uns noch nicht verehrt, aufzufordern, dies recht bald zu Händen unsers genannten Bildwarts Herrn Burkhardt zu tun.
C. Naturgeschichtliches.
V. Schutz den Naturdenkmälern. Unter dieser Devise ist unsere Brandenburgs seit Jahren unermüdlich durch Wort und Schrift tätig. Es gereicht uns zur Freude, dass wir in unserm Ehrenmitgliede dem Direktor des Westpreussischen Provinzial-Museums Professor Dr. Conwentz einen der eifrigsten Vorkämpfer besitzen. In der Sitzung der hiesigen Gesellschaft für Erdkunde am 5. d. M. hat Herr Conwentz seine Vorschläge in einem längeren, mit grossem Beifall aufgenommenen Vortrag über „Schutz der natürlichen Landschaft, ihrer Pflanzen- und Tierwelt“ dargelegt. U. M. Herr August Förster hat die Güte gehabt hierüber uns aus seinem Referat im D. Reichsanz. vom 7. folgendes zur Verfügung zu stellen.
Herr C. begann damit, dass die Kultur leider das Bild der Natur mehr und mehr verändere, nicht selten weit über das Mass des Notwendigen hinaus. Hierfür wurden (Punkt I des Programms) Beispiele verschiedener Art betont und dann (Punkt II) Verbesserungs- und Abänderungsvorschläge gemacht.
Aus der Fülle der zu dem ersten Punkt seines Programms angeführten Beispiele seien folgende hervorgehoben: Verkehrs- und
Industrie-Interessen haben zum Zweck der Regulierung einerseits, der Ausnutzung der Wasserkräfte andererseits, den natürlichen Gewässern stark zugesetzt. Besonders bedroht, ihre natürliche Gestalt zu verlieren, sind die Wasserfälle, der Rheinfall bei Schaffhausen, die Fälle von Tivoli bei Rom, vor allem aber der Trolhättafall, dessen herrliche Umgebung infolge der grossen Anzahl ihm angegliederter Fabriken zu einem Zerrbild der Natur geworden ist. Überall sind Bestrebungen im Gange, die natürlichen Wasserkräfte zu verwerten. Das ist an sich nicht zu tadelu, aber hier und da müssten besonders schöne Landschafts- bilder der industriellen Verwertung entzogen, dauernd ausgeschaltet und in ihrer Ursprünglichkeit erhalten werden. Von verwüstender Wirkung für das Landschaftsbild sind vor allem auch die Steinbrüche in allen Arten von Gestein. An der südschwedischen Küste reiht sich in Länge von 8 km ein Granitsteinbruch an den andern, die beiden Märkischen Kalksteinbrüche Calvörde in der Altmark und Rüdersdorf lassen jede Rücksicht auf die Erhaltung der geologisch wichtigen Teile, u. a. die Spuren der Eiszeit in Form von Gletscherschrammen, vermissen. Hier sollte eine grosse Fläche ausgeschieden und in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten werden. Schmerzlich berühren die längs der Elbe sich erstreckenden ausgedehnten Brüche von Quadersandstein. Mindestens