20. (13. aussefordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres
Mittwoch, den 19. Februar 1908.
Besichtigung des städtischen Untersuchungsamtes für hygienische und gewerbliche Zwecke, Fischerstraße 39/42.*)
Zur Orientierung über den Kostenpunkt, bezüglich dessen unrichtige Annahmen hie und da verbreitet sind, sei folgendes Statistische vorausgeschickt.
Das neue Institut ist am 14. Oktober v. J. nach vorangegangener Besichtigung durch Magistrat und Stadtverordneten-Versammlung eröffnet worden. Im Spezialetat des Stadthaushalts für 1908 hat das Amt die Nummer 33 B erhalten.
Zur Deckung der bisher durch dieses Amt entstandenen Kosten waren durch das Extraordinarium des Spezialetats 49 für 1906 und 1907 = 30000 M und 80000 M als Pauschalbeträge vorgesehen. Es liegt jetzt der erste spezielle Etat vor.
In Einnahme sind an Untersuchungsgebühren 42 000 M angesetzt, denen an Wassergeld eines Dienstwohnungsinhabers und an verschiedenen Einnahmen noch 50 M hinzutreten, zusammen 42 050 M.
Das Gehalt des Direktors ist im Spezialetat 38 zum Ansatz gebracht; im vorliegenden Etat erscheinen in Ausgabe an Gehältern für 2 Abteilungsvorsteher, 7 ständige, 4 nichtständige Assistenten und 3 Hilfsassistentinnen 47 880 M, an Löhnen des Dienst- und Arbeitspersonals 14 890 M, für Apparate und Instrumente, Chemikalien, Versuchstiere 22 000 M, Bücher und Zeitschriften sowie Bureaukosten 5 500 M, Brennmaterial 14 443 M, Gas und elektrische Beleuchtung 9 000 M, Reinigung 5 728 M, sonstige Hausbedürfnisse 4159 M; Abgaben, Lasten und verschiedene Ausgaben 1709 M; ferner extraordinär zur Anschaffung wissenschaftlicher Werke 2 000 M, zusammen 127300 M. Nach Abzug der Einnahme von 42050 M ergibt sich eine Mehrausgabe von 85 250 M.
*) Grundbuch des Kgl. Amtsgerichts I Berlin-Mitte. Bd. IV. Bl. 335. Feuerkassenwert der Gebäude 608 100 M.
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