Issue 
(1908) 17
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21. (8. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.

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was wir an ihm würdigen und für späte Zeiten sichern wollen. Der Charakteristik seiner Wesensart und Gestaltungskunst bedarf es hier nicht, denn unsere Absicht werden nur die unterstützen, die diesen Dichter und Menschen bereits kennen, verstehen, lieb haben.

Ihnen allen geben wir Nachricht, daß das neue Denkmal von Professor Max Klein herrührt, daß es ein Standbild in ganzer Figur sein wird; daß es den Vielgewanderten ohne Feierlichkeit darstellen wird, wie er auf der altersreifen Höhe seiner Schaffenskraft betrachtend, bedenkend, bedeutend Volk und Gesellschaft, Persönlichkeiten und Schicksale sah. Wie der unvergleichliche Erzähler seinen Erzählungs­stoff formte, zeigen seine Werke; wie und wo er ihn fand, zeige sein Berliner Denkmal.

Die Brandenburgia bittet ihre Mitglieder und Freunde hierdurch um Förderung dieser Denkmalssache.

VII. Bericht der Zentralkommission für wissenschaft­liche Landeskunde von Deutschland, abgestattet von dem Vor­sitzenden Universitäts-Professor Dr. F. G. Hahn (Königsberg i. 0.) auf auf der 5. Sitzung des XVI. deutschen Geographentages zu Nürnberg 1907.

Dem reichen Inhalt vermögen wir nur einzelnes zu entnehmen:

Vor wenigen Wochen war ein Vierteljahrhundert seit jener denk­würdigen Sitzung des Deutschen Geographentages in Halle verstrichen, in welcher der Grund zu den landeskundlichen Bestrebungen der letzten Jahrzehnte und damit der ganzen Arbeit der Kommission, an deren Spitze ich seit drei Jahren zu stehen die Ehre habe, gelegt wurde. Aber wir begehen diese Zeit der Erinnerung in wehmutsvoller Stimmung; ist doch am 8. Februar 1907 der Mann aus dem Leben geschieden, den man mit Recht als die Seele der ganzen landeskundlichen Forschung bezeichnen durfte. Er war es, der in jener ersten Sitzung, nachdem Richard Lehmann und ich selbst das Programm der zunächst auszuführenden Arbeiten vorgelegt hatten, mit Rat und Tat eingriff. Noch im Spät­herbste des vergangenen Jahres hatte ich mit unserem (heute vor 69 Jahren geborenen!) Alfred Kirchhoff eine längere Unterredung, in welcher er noch einmal das Erstrebte und das Erreichte auf landes­kundlichem Gebiet vor seinem Geiste vorüberziehen ließ. Einen Mann wie Alfred Kirchhoff in seiner Eigenart zu ersetzen, wird überhaupt ausgeschlossen sein. Das Einzige, was wir in treuer Erinnerung tun können, ist, nach besten Kräften in seinem Sinne weiter zu arbeiten und sein Werk zu bewahren und zu fördern.

S. 345.Ich bitte alle, welche der landeskundlichen Sache geneigt sind, mich bei der schwierigen Aufgabe zu unterstützen und insbesondere dafür sorgen zu wollen, daß der Absatz der einzelnen Hefte zunimmt und dieselben noch in immer weiteren Kreisen bekannt werden.