48 21. (8. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
Seiten aus. Bisher bildete sich der Landflegeschwesternkreis aus älteren, in andern Mutterhäusern vorgebildeten Kräften, die schon in verschiedener Weise im Dienst fürsorgender Liebe gestanden, aber der Verband kann sich nicht allein auf diese ihm gleichsam vom Himmel in den Schoß fallenden Helferinnen verlassen, er braucht eine eigene Ausbildungsstätte. Da aber der deutsche Landpflegeverband noch ganz ohne jede finanzielle Beihilfe arbeitet, sei diese nicht leicht zu beschaffen gewesen. Aber es fand sich eine Möglichkeit dadurch, daß die bisher nur für Obstverwertung im Sommer und eine Winterschule für Thüringer Bauerntöchter eingerichtete Landpflegestation Ostheim im Rhöngebirge eine geeignete Leiterin gefunden, so daß acht bis zehn junge Landpflegeschülerinneu vom 15. Mai ab dort eine Vorschule in einfacher Haushaltführung, Obstverwertung, Kleinkinderschularbeit und Armen- und Krankenpflege durchmachen können und daran sich die weitere Ausbildung für Landpflegeschwestern anschließt. Dankbar hervorgehoben wird sodann die freundliche Hilfe, die den auszubiidenden Landpflegeschwestern durch Herrn Dir. Plaß-Zehlendorf und durch die Vorstände der schon bestehenden Landpflegestationen zuteil wird, und zum Schluß gibt die Berichterstatterin mit den eigenen Worten einer Landpflegeschwester ein Bild ihrer Arbeit.
Der letzte Vortrag „Heimatkunde und Heimatpflege im hannoverschen Kreise Burgdorf“ (mit Vorführung von 30 Lichtbildern) von Dr. Bödeker-Lehrte zeigte den Versuch, für den Ort Lehrte eine dauernde Inventarisierung der auf die Heimatbewegung bezüglichen Gegenstände eben in den Lichtbildern herzustellen und durch deren Vorführung das Verständnis für die Geschichte der Heimat zu wecken und die Heimatliebe zu fördern. So schilderte der Vortragende u. a., wie es mit einigen nach Zeichnungen angefertigten Lichtbildern allein möglich gewesen sei, die Ergebnisse der Funde einer alten Siedelstätte, des Ur-Lehrte, leicht verständlich zu machen. Bei der Vorführung interessanter Bäume und Baumgruppen, alter Grabdenkmäler und Dorfkirchen der Lehrte benachbarten Dörfer sowie sonstiger bemerkenswerter Gebäude und Gegenstände wurde hervorgehohen, daß die Bilder nicht nur Anlaß zu Ausflügen gegeben hätten, sondern auch zu wertvollen neuen Mitteilungen, sowie zur Befolgung der Heimatschutzbestrebungen. Auch Eigentümlichkeiten aus der Gegenwart, wie Konservenbau und Konservenfabrikation, Milchtransport mit Ziegengespannen, die Tätigkeit einer Sanitätskolonne vom roten Kreuz, Grundrisse von Landarbeiterhäusern u. a. m., boten in der bildlichen Vorführung Gelegenheit, den Stand der Heimat- und Wohlfahrtspflege in Lehrte zu verdeutlichen. Eine Übersichtskarte der Gegend führte sowohl die landschaftliche wie politische Entwicklung der Gegend vor Augen, ihre Aufnahme in die Lichtbildersammlung sollte namentlich auch dazu dienen, das in unserer heutigen Zeit wertvolle Kartenlesen zu