23. (15. außerordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
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gang wurde dieser Punkt besonders und wiederholt betont und dabei auf die Wichtigkeit dieser Zusammenstellungen bei den verschiedensten Gelegenheiten hiugewiesen. Solche fanden sich zum Beispiel in der historischen und in der biologischen Abteilung.
Die Sammlung zerfällt in vier Hauptgruppen, nämlich die Reichs- marinesammlung, die historisch-volkswirtschaftliche, die Instrumenten- bezw. ozeanologische Sammlung und endlich die biologische und Fischerei- Sammlung.
Die Reichsmarine-Sammlung befindet sich im Erdgeschoß und bringt die Geschichte und die Entwicklung der deutschen Kriegsmarine zur Anschauung und zwar durch Bilder und Modelle, sowie durch Erinnerungsstücke von zerschossenen Schiffen; zum Beispiel stehen hier der von Kugeln durchlöcherte Ventilator und die zertrümmerte Maschinenkanone des Iltis, als Belege für den Kampf um die Taku-Forts am 17. Juli 1900. Das interessanteste Stück des benachbarten Lichthofes ist ein großer Glaskasten von 30 qm Grundfläche, in welchem im Modell eine Linienschiffsdivision im Hafen vor Anker dargestellt ist. Auf einer Glassplatte schwimmen vier große Kriegsschiffe und zwar jedes in einem besonderen Bereitschaftszustand, das eine zur Ausreise fertig, das zweite gefechtsklar, das dritte hafenklar und das vierte beschäftigt Kohlen zu übernehmen. Zwischen ihnen sind eine Anzahl kleiner Fahrzeuge zur Belebung des Hafenbildes aufgestellt.
Neben dem Lichthof ist an seiner einen Längswand im Keller der Iunenraum der alten Schulfregatte Niobe eingerichtet. Man geht einen schmalen Gang entlang und blickt durch seitliche Türen in die einzelnen Schiffsräume, wie Lazarett mit Apotheke, Kammer für den Navigationsoffizier usw.
Aus dem Lichthof führt eine Treppe hinauf in den Waffensaal. Hier finden sich Geschütze, Geschosse und Munition aufgestellt. Die interessantesten Bestandteile sind Torpedos verschiedener Größe und Form. Von einem Beamten des Museums wurde ein solches neuester Ausstattung erklärt und so weit es möglich war, in Bewegung gesetzt.
Von dem Waffensaal führt eine schmale Galerie nach vorn zurück, in welcher Modelle von Schiffsmaschinen sowie solche, die den Schiffsbau erläutern, aufgestellt sind.
Damit sind die wichtigsten Räume des Erdgeschosses erledigt. Im oberen Geschoß sind in den Räumen nach der Straße die Gegenstände und Modelle aufgestellt, die dem historisch-volkswirtschaftlichen Zweige angehören, in erster Linie also Segelfahrzeuge aller Art, die der Fischerei und der Reederei dienen. Eine sehr große Anzahl von Gegenständen gehört auch dem Rettnngswesen zur See an. Das umfangreichste Objekt ist das Modell eines Ausschnittes aus dem Hamburger Hafen, und zwar der Anteil, den die Hamburg-Amerika-Linie vom Hamburger