Heft 
(1908) 17
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1. (ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

Rademachers Vortrag über den Schutz der heimatlichen Landschaft, ein besonders zeitgemäßes Thema.

E. Bildliches.

XXI. Bismarckbild. In dem uns nicht minder befreundeten Verein für Geschichte der Mark Brandenburg sprach unser ge­schätztes Mitglied Professor Dr. Tschirch-Brandenburg a. H. über ein von der Forschung bisher unbeachtetes Bismarckbild. Es ist ein lebens­großes Ölgemälde, das sich im Besitze des Magistrats zu Brandenburg befindet und eine nicht uninteressante Geschichte hat. Als Maler hat

Der Näpfchenstein.

sich Moritz Berendt feststellen lassen, ein aus Berlin stammender Zög­ling der Düsseldorfer Malerschule, der viele Kunstausstellungen mit Porträts, Genrebildern und Historienbildern beschickte und wegen seiner zahlreichen Reformationsgemälde derLutherberendt genannt wurde. Das Bild stellt Otto von Bismarck im Park von Schönhausen dar, im blonden Vollbart und mit noch wenig gelichtetem Haupthaar, zu seinen Füßen die dänische Dogge Odin. Das Gemälde war nach dem Urteil der Nächst­stehenden sehr ähnlich, wurde aber von Bismarcks nicht angekauft, da der Maler es ohne Bestellung auf eigenen Wunsch angefertigt hatte. Spater kam es zur Verlosung und wurde von der Gewinnerin, einer märkischen Edeldame, der Stadt Brandenburg zum Geschenk gemacht, zum Andenken an den Wahlkampf von 1849, wo es gelungen war, durch