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1. (ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
welcher von der Brennerbahn-Station Deutsch-Matrei bei Innsbruck nach dem Wallfahrtskloster Sankt Maria Waldrast emporführt; er wird namentlich auf der linken Seite eine Menge ähnlich bearbeiteter Steine finden, vorbereitet, wie gesagt, für eine Sprengung, wie dabei liegende, auf diese Art zerteilten Felsblöcke beweisen. Man treibt zur Winterszeit hölzerne Keile hinein, übergießt sie mit Wasser, läßt das Ganze gefrieren und beim Tauen springt der Stein von selbst. Natürlich hängt dieser Effekt ab von der Größe, Zähigkeit und Dichtigkeit des Steins, sowie von der notwendigen Zahl, Richtung und Tiefe der Keilsprenglöcher. Die Firma hat noch eine Menge anderer Ansichtspostkarten mit Abbildungen aus Frankfurt a. 0. mit übersandt, die billig zu haben sind. Ich lege Ihnen dieselben zur Ansicht und zur Erinnerung auch an unsern Ausflug vom 11. Mai 1902 nach der alten Oderstadt vor.
XXIII. Finkenkrug. Herr Rektor Monke, unser unermüdlicher Forschungspionier, überreicht die zirkulierenden hübschen Ansichtskarten vom Finkenkrug, wobei ich namentlich auf das 1777 gegründete Gutshaus aufmerksam mache. Verbindlichen Dank! Wir werden alle diese landschaftlichen Schönheiten auf unserer Wanderfahrt am 17. Mai d. J. gebührend würdigen.
XXIV. U. M. Herr Bibliothekar Lüdicke macht darauf aufmerksam, daß die in der Brandenburgia 1908, S. 433, Jahrg. XVI benutzte Photographie des durch eine Kiefernwurzel gesprengten Steins von Ruhleben von ihm herrühre. Dies wird hierdurch gern und dankend berichtet. Der Irrtum ist dadurch entstanden, daß u. M. Herr Neupert mehrere von seinem Sohne aufgenommenen Photographien zur Verfügung gestellt hatte, welche der eingangs erwähnten zum Verwechseln ähnlich sehen.
XXV. U. M. Herr Ingenieur Hermann Knauer überreicht das neueste Heft (Nr. 2) der Mitteilungen von Boswau & Knauer, Architektur- und Bauausführungen, die sich auf Rheinland und Westfalen beziehen, desgl. eine Beschreibung des Grand-Hotel Excelsior, König- grätzerstraße 112 und 113, gegenüber dem Anhalter Bahnhof. Zur Einweihung am 2. d. M. hatte u. M. in gewohnter liebenswürdiger Weise wiederum Mitglieder der Brandenburgia eingeladen.
Die im imposanten Stile modernisierter Renaissance ausgeführte Fassade wirkt mit wohltuender Ruhe unangeachtet ihres monumentalen Charakters in dem hier von früh bis spät lebhaft wogenden Straßengewirr. Jene behagliche Vornehmheit finden wir auch im Innern des mächtigen Baues ausgeprägt. In zartem Weiß mit Gold ist das Vestibül, in das wir zunächst von der Straße aus gelangen, gehalten; die unteren Wandflächen sind bis zur Höhe von 2 m mit lichtem Marmor bekleidet, und Marmorsäulen stützen die Decke, von der die Goldbronze-Beleuchtungskörper eine Fülle von Licht verbreiten, dessen Reflexe der über dem