Heft 
(1908) 17
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IQg i. (ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

und anmutend, daß die Gäste das Gefühl haben dürften, im eigenen Heim zu weilen. Das auserlesene Mobiliar und die Polstermöbel stimmen mit den Vorhängen, Bildern, Teppichen und der elektrischen Beleuchtung in einheitlicher Wirkung zusammen. Jedes Zimmer weist ein Telephon und eine elektrisch geregelte Magneta-Uhr auf; eine Reihe von Gemächern ist mit eigenen Badeeinrichtungen versehen. Zudem liegen auf jedem Flur noch besondere Bäder; die Toiletten zeigen die neuesten hygienischen Fortschritte, Ventilation und Luftheizung stehen auf der Höhe technischer Vollkommenheit. Mit diesem Hotel Excelsior ist ein Restaurant ver­bunden, das gleichfalls eine durchaus künstlerische Ausstattung erhielt. Der vordere große Saal wird von Säulen gestützt, die unten mit hell­lasiertem Eichenholz bekleidet sind: über den liehten Paneelen der Wände erblicken wir Malereien in Fresko-Manier, während aus zwei von Säulen flankierten Nischen in farbenfroher Darstellung die Gestalten der Berolina und des Lebensgenusses herausleuchten. Die Decke ist weiß mit Gold gehalten, aus Goldbronze in modernisiertem Empirestil bestehen die Beleuchtungskörper. Einige Stufen führen zu dem zweiten Saal, der mit seiner gewölbten Decke und den sich effektvoll vom Goldgrund ab­hebenden Wandmalereien an die gemütlichen Räume unserer altdeutschen Ratskeller erinnert; die ganze rechte Seite wird von dem prächtig ge­schnitzten Büfett in schwerem Eichenholz mit farbigen Glasuren einge­nommen. Ein sich anschließender dritter Raum dient als Weinrestaurant; er stellt die Verbindung her durch das Rauch- und Billardzimmer mit dem Hotel. Eine Sehenswürdigkeit für sich sind die Wirtschaftsräume, die ihre musterhafte Ausstattung auf Grund der neuesten Erfahrungen im In- und Auslande erhielten. Überall werden wir hier überrascht durch Größe, Licht, Luft, peinlichste Sauberkeit und die besten hygienischen Vorkehrungen.

XXVI. Der Ausschußobmann Herr Professor Dr. Galland hielt hierauf den angekündigten Vortrag: »Ein Dürerfest in Berlin vor

achtzig Jahren. Dem Vortrag, welcher mit großem Beifall auf­genommen wurde, schloß sich die Vorlegung von zwei unbekannten Orginalentwürfen und von Handschriften K. Fr. Schinkels an. Der Vor­trag wird im Druck erscheinen, inzwischen hilft uns in gewohnter liebens­würdiger Bereitwilligkeit u. M. Herr August Foerster mit einem Bericht aus, den er für den Reichsanzeiger bestimmt hat.

Am 18. April 1820 hatte die Königliche Akademie der Künste zu Berlin den 300 jährigen Todestag von Raffael Sanzio gefeiert und hierbei in Aussicht genommen, da Albrecht Dürers Todestag auf das gleiche Datum fiel, die 300jährige Wiederkehr dieses Tages im Jahre 1828 würdig zu begehen. Am gleichen Tage war in Nürnberg die Grundstein­legung für ein acht Jahre später zu enthüllendes Dürer-Denkmal, das Rauch übertragen war, unter Teilnahme vieler deutscher Künstler mit