3. (2. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
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letzte Eiszeit zerstört worden sind. Aus ihrem Material bildeten sich z. T. die Schichten des Rixdorfer Niveaus, die sich am ganzen Odergehänge rechts und links von der Oder bis zum Oderbruch naclnveisen lassen.
Am östlichen Odergehänge sind in der Nähe der Stadt Frankfurt a. 0. zwei Fundstellen zu verzeichnen. Besonders ergiebig erweist sich die große Kiesgrube bei dem Zugang zum Kleistturm und zum früheren Forsthaus Hangebusch. Dort sind in den Jahren 1903 bis 1906 fünf Funde gemacht worden: 2 Backenzähne vom Mammut und ein Stück vom Stoßzahn. Außerdem sind noch im April 1906 2 Stück Knochen von einem großen Eiszeittier gefunden worden. Auch diese Funde sind in die Privatsammlung von Herrn S. 'übergegangen und müssen noch bestimmt werden. Die nächste Stelle liegt etwa 800 Meter südlich von der genannten Kiesgrube in der jetzt verlassenen Seyfartschen Kiesgrube an der Drossener Chaussee neben dem Judenkirchhof. Dort wurde in deu fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ebenfalls ein Stück Stoßzahn vom Mammut gefunden und durch den verstorbenen naturwissenschaftlichen Oberlehrer des hiesigen Realgymnasiums Herrn Riedel dem mineralogischen Museum der Berliner Universität überwiesen. Die nächste Fundstelle, die mir bis jetzt am östlichen Odergehänge bekannt geworden ist, liegt schon ziemlich weit von Frankfurt entfernt, in der Nähe von Ciistrin. Es handelt sich um die große Kiesgrube bei Göritz, aus der früher jahrelang ganze Eisenbahnzüge voll Kies herausgeholt worden sind. Dort wurde vor etwa 20 Jahren ebenfalls ein Stück von einem Mammutstoßzahn aufgefunden und durch Herrn Bergrat von Gellhorn dem Museum des Naturwissenschaftlichen Vereins in Frankfurt a. 0. überwiesen. Auch gegenüber von Göritz am linken Gehänge des Odertals wurde in den Kiesgruben von Seelow schon vor Jahrzehnten ein Mammutstoßzahn aufgefunden und dem Museum in Müncheberg übergeben.
Die nächste Stelle am Oderlauf mit umfangreicher Kies- und Geschiebegowinnung liegt schon viele Kilometer nördlich von Göritz. Es sind die Kiesgruben am Bahnhof Oderberg-Bralitz. Nach den Erläuterungen zu dem geologischen Blatt Oderberg sind dort, sowie noch weiter nördlich bei Hohensaathen ebenfalls Überreste von diluvialen Säugetieren gefunden worden, allerdings in stark abgerolltem Zustande. Von diesem nördlichsten Punkt des Oderlaufs, der hier für uns in Betracht kommt, wenden wir uns gleich zu dem südlichsten Punkt des westlichen Odergehänges in der Nähe von Frankfurt, an dem ein Mammutrestfund zu verzeichnen ist. Wie die großen Kiesgruben bei Göritz vorzugsweise im Interesse des Bahnbaus und der Gleisedecke aufgeschlossen wurden, so sind auch früher südlich von Frankfurt die großen Kiesvorräte von Tzschetzschnow durch Anschlußgleise für denselben Zweck in Anspruch genommen worden. Es wurde dabei die Hälfte eines