130
3. (2. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
gesichts der gewaltigen Leistungen der Preußen in den großen Jahren der Freiheitskriege sehr verblaßt: jedenfalls war es nach den so oft und feierlich gegebenen Versprechungen heilige Pflicht des leitenden Staatsmannes, diese wichtige Angelegenheit mit regem Eifer und tiefem Interesse in Erwägung zu ziehen und nach Möglichkeit zu betreiben. Und der rückblickende Beobachter darf mit Recht die Frage aufwerfen, — wenn sie auch keine unbedingte Antwort zuläßt —, ob nicht durch Einrichtung einer Repräsentation in jenen Tagen viel innerer Kampf der späteren verhütet wäre?“
„Als hervorstechender Zug in seiner (Hardenbergs) Tätigkeit ist uns seine Wandelbarkeit entgegengetreten, die Gewandtheit, mit der er Modifikationen seines Systems mit souveräner Leichtigkeit vornahm.“
Es handelt sich bei Hardenbergs Tätigkeit 1810 11 nur um eine kurze geschichtliche Episode und diese ins klare Licht gestellt zu haben, ist ein großes Verdienst des Verfassers.
b) Hof- und Zentral Verwaltung der Mark Brandenburg im Mittelalter von Hans Spangenberg (Königsberg i. 0.). Dieser bahnbrechenden umfangreichen und entsprechend inhaltreichen Schrift (648 S.) kann ich in einem kurzen Bericht, nicht so, wie ich möchte, heut Abend gerecht werden. Dies Buch ist eine wahre Fundgrube auch für die mittelalterliche Heimatkunde. Der Stoff gliedert sich in zwei Teile. I. Buch. Die Organisation der Zentralverwaltung, umfassend die Markgrafen und das neue Beamtentum, den Rat und die Kanzlei. Das II. Buch beschäftigt sich mit den Funktionen der Zentralverwaltung. Es werden hierbei behandelt: Einfluß der ständischen Erhebung auf die Verwaltung, ihren Umfang und die Art ihrer Betätigung, die Justizverwaltung (Hofgericht, Kammergericht und ständische Gerichtsbarkeit), das Finanzwesen und endlich das Heerwesen. Ueberall sind die Quellen meist archivalischer Natur reichlich angegeben. Das ganze Werk verdient nach Fleiß, Gründlichkeit und Flüssigkeit der Darstellung uneingeschränktes Lob.
Unser eifriges Mitglied Herr Rektor Otto Monke legt ein hübsches seidenes Brautgürtel-Tuch aus Potsdam aus dem Jahre 1838 als Geschenk für das Märkische Museum vor, wofür verbindlichst gedankt wird.
E. Bildliches.
XXllI. Vom neuen Märkischen Museum soll ich, auf vielfaches Begehren, heut Abend auch etwas mitteilen. Ich lege Ihnen deshalb 7 große Photographien vor, von denen mehrere die gewaltige Baugrube und die großen Schwierigkeiten der Fundamentierung erkennen lassen. Eine andere Photographie, von Herrn v. Braucliitsch hergestellt,