180
6. (4. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
der Flügel sind die Kreuzigung Christi sowie vier Szenen aus der Passion dargestellt, die bemalten Außenseiten der Flügel zeigen in vier Feldern: Kreuzabnahme, Auferstehung, Höllen- und Himmelfahrt. In der Predella ist die Grablegung geschnitzt. Der rechts daneben befindliche, derselben Zeit angehörige Altar aus Mellen enthält im Mittelfeld vier geschnitzte Figuren von Heiligen, auf den Innenseiten der Flügel je vier gemalte Heilige. An der Nordwand steht ein Altar aus Coritten. Er zeigt im Hauptfeld Maria zwischen Ursula und Bartholomäus. In den Flügeln sieht man innen vier Heilige, außen die gemalte Verkündigung.
Auf den Altären stehen alte Kirchenleuchter aus Bronze und Zinn.
Zwischen den Wänden Einzelfiguren von Heiligen, darunter einige von hervorragender künstlerischer Arbeit, wie beispielsweise der derbe Sankt Jakobus rechts von der Tür, durch die wir eintraten. An derselben Wand ein lebendig gemaltes Epitaph aus der Nicolaikirche in Spandau.
Auf den Altartischen und in vier kleinen Schaukästen sind Ciborien, Reliquiare und Aquamaniles zur Schau gebracht. Der Taufstein stammt aus der Laurentiuskirche in Cöpenick.
Der sich anschließende Raum 39 mit Holzbalkendecke über alten Konsolsteinen enthält in den Schaukästen an den Wänden gestickte Messgewänder und mittelalterliche Weihrauchgefäße von romanischer und gotischer Form aus verschiedenen märkischen Kirchen. An den Wänden wieder kleinere kirchliche Plastiken. In dem Schaukasten am Fenster liegen Kruzifixe, der obere Teil eines Bischofstabes, Hostienbüchsen, Klingelbeutel und Glockenfragmente. Der Taufstein in der Mitte ist aus Blumberg bei Berlin.
Es folgen zwei Räume (40 und 41), die im wesentlichen der Auslage von Metallgeräten dienen, aber auch allerlei Gegenstände verschiedensten Charakters bergen. Im ersten sieht man in den Wandschränken Leuchter, Lampen, Laternen, Lichtscheren, Wärmgefäße, Mörser und Grapen, z. T. mit Haus- und Ilofmarken. Zwei Pultkästen enthalten eine hübsche Sammlung von Eßgeräten früherer Zeiten: Löffeln und Bestecken. Herum stehen alte trefflich gearbeitete Grabkreuze. Die Schränke im zweiten Raum bieten eine Anzahl messingener Tauf- scliüsseln, Kaffemühlen, Bügeleisen, eigenartig gestaltete Untersätze dazu, Oblatenformen (Waffeleisen), dann Schmuck, Stücke von Trachten, Handarbeiten, Uhren, physikalische Instrumente und zum Spiel verwendete Gegenstände, darunter alte Karten. An der Rückwand erblickt man drollig bemalte Schilder einer ehemaligen Berliner Konditorei, gegenüber zwei hübsche Mangelbretter. Der Ofen in diesem Zimmer ist aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Er stammt aus dem abgebrochenen Hause Neue Promenade 4.