Heft 
(1908) 17
Seite
182
Einzelbild herunterladen

182

6. (4. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.

der Nachwelt erhalten werden sollen. Nur der kleinere Teil dessen, was das Museum davon besitzt, ist hier ausgestellt.

In der Vitrine liegen Aquarelle von Calau vom Jahre 1830, in denen mit minutiöser Kunst Straßen, Plätze und hervorragende Häuser der Stadt fest gehalten sind. Der im Zimmer befindliche Ofen ist aus Fürstenberg.

Der folgende Saal 45 gibt eine Vorstellung von einem herrschaft­lichen Zimmer in unserer Stadt aus der Rokokozeit. Die Wandgemälde stammen aus dem ehemaligen Podewilsschen Palais Klosterstraße 68. Sie mögen etwa 1765 entstanden sein und sind wahrscheinlich von Joh. Carl Wilh. Rosenberg hergestellt, einem Vetter des bekannteren Stechers der Prospekte Berlins Johann Georg Rosenberg. Vier dieser Prospekte hängen im Raum 42. In den Schaukästen ist die Ilaupt- sammlung Alt-Berliner Porzellans sowie eine Sammlung Gläser unter­gebracht. In der flachen Vitrine vor dem Erker liegen Dosen meist berlinischer Herkunft und Miniaturen.

Der folgende Saal 46 ist dem Innungswesen gewidmet. An den Pfeilern die Laden der Berliner und einiger märkischer Gewerke, von denen manche künstlerisch bemerkenswert sind, wie beispielsweise die­jenige der Schlosser und Sporer. Daneben stehen ihre Fahnen. In den Fensterleibungen hängen die bei der Beerdigung der Mitglieder ver­wendeten Sargschilder. Auf dem Mitteltisch sind die Willkommpokale aufgestellt, reich behängen mit silbernen Widmungsschildchen vom 17ten bis 19ten Jahrhundert. Dabei liegen einige Gesellen- und Meister­briefe, darunter zwei für Maurer und Zimmerer aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, die der junge Adolf Menzel entworfen und lithographiert hat. Ferner das von 1637 bis 1828 im Gebrauch gewesene Stammbuch des Berliner Fischergewerks.

In den beiden Schränken stehen Innungsgeräte, vor allem Trink­gefäße aus Silber, Zinn, Glas und Fayence.

Von der Decke hängen Gewerkszeichen herab. Der Kronenleuchter stammt aus der hiesigen Dorotheenstädtischen Kirche, der er im Jahre 1713 gewidmet worden war. Der in dem Saal stehende Ofen ist aus Potsdam.

Auf dem Tisch des anstoßenden rechts gelegenen Nebenräumchens steht, flankiert von zwei Humpen, eine wegen ihres Alters bemerkens­werte Zinnkanne der Berliner Tuchbereiter vom Jahre 1578.

In dem nächsten Raum 47 sind Erinnerungsstücke verschiedenen Charakters untergebracht: ein Ölgemälde aus dem 18ten Jahrhundert, das Leibniz, den Gründer der Berliner Akademie der Wissenschaften, darstellt, ein Porträt des von Goethe verspotteten märkischen Dichters Schmidt von Werneuchen in Pastell (rechts vom Leibniz-Bild), ein von dem Berliner Maler C. F. R. von Liszewski gemaltes Bildnis des Pastors

''HF jr*-'