Heft 
(1908) 17
Seite
231
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Kinderlieder aus der fauche.

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Andere Lesarten des Schneckenliedchens, das in der Form Schnecke, pumpecke, stecke deine sieben Hörnerraus! in ganz Deutschland bekannt ist, lauten in der Zauche:

oder:

Schnecke, Schneckedohne,

Zeig mi dine Krone.

Wenn de det nich balle düist 1 2 * ), Schlick 5 ) di Hus un Hof inzwee!

Sc hneckh us, biedebeckhus,

Steck dine lange Fi ngerk ens rut. Wenn de det nich balle düist, Brs^k ick di din IIus.

Das geheimnisvolle Verschwinden der Schnecke im Schneckenhaus hat seit altersher die Phantasie des Volkes beschäftigt, und man versucht den Zauber, der die Schnecke als gehörntes Teufelstier umgiebt, zu brechen, indem man das Tier mit der Vernichtung seines Gehäuses be­droht. Das Wortbiedebeckhus scheint keine Bedeutung zu haben, sondern ist wohl, wie das obenerwähntepumpecke, des Reims und des Rhythmus wegen eingeschoben.

Wollen die Kinder in der Zauche die Lietze n, die großen Wasser­hühner, tauchen sehen, so rufen sie:

Lietze, Lietze, schiet noan Grund,

De Jäger kömmt un schitt di dot.

Der Krähe, die sich geringer Beliebtheit bei den Kindern erfreut, wird nachgerufen :

Kräh. Kräh, Klatterkopp,

Hat sich noch nich de Hoare gernockt.

Dieser Vers wird auch als Spottruf auf Kinder, die ungewaschen und ungekämmt herumlaufen, angewendet.

Dem Liebling von Groß und Klein, dem Klapperstorch Adebar, rufen die Kinder nach:

Klapperstorch, du juidfiiv Brenge min kleenn Brodel­nder:

Klapperstorch, du bester,

Brenge mine kleene Schwester, Leg se in de Molle 8 ),

Det ick se kann beholle.

') bald tust.

2 ) Schlage ich.

s ) Mulde, Backtrog.