Heft 
(1908) 17
Seite
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Friedrich TVienecke.

Einen Heiden hab ich fortgetragen, Einen Christen bring ich wieder.

Ich lege die Hoffnung zu frohen Tagen In Deinem Schoße nieder.

Gottes Segen, Gottes Schutz Sei mit meinem Paten.

Allem Bösen biet er Trutz! Gott lass ihn wohlgeraten.

2. Aus dem Kindesleben.

- Kinnermoat und Kälwermoat münn oll L eu weten.

(Kindermaß und Kälbermaß müssen alte Leute wissen.)

Kinne r dohn all nist Googs!

(Kinder tun alle nichts Gutes!)

Kinnerhand ist bald to füllen.

"^(Kinderhand ist bald zu füllen.)

^ Lia, lia, leut, gefT ne googe Fleu t,

Loat se nich verderwen, loat se goot werden.

Hopp, hopp, hopp, hopp Ba steij ahn, loat den Bast int nolt rin gähn, Loat se nich verderwen, loat se good werden.

Beide Sprüche werden bei Herstellen der Pfeife aus Weidenrinde gebraucht; es wird dabei auf den Zweig geklopft, uin die Rinde zu lockern.

Um die taktmäßige Bewegung bei dem Braken (Flachsbrechen) den jungen Mädchen beizubringen, müssen sie folgende Worte sprechen: Trineri, trinerack All Leu r acken !

Um die Aufmerksamkeit auf das Formen des Fadens beim Spinnen zu lenken, ruft man ihnen zu:

Trinlies, kiek uppn Foagen!

(Katharina-Luise, sieh auf den Faden!)

Beliebter Stammbuchvers:

Ins Herz wird die Freundschaft geschrieben,

Der Name ins tote Papier.

Es sollte mich innig betrüben,

Gedächtest du meiner nur hier.

Um Sommersprossen zu vertreiben, muß in mondheller Nacht sieben­mal gesprochen werden:

De Rölen de ropen, de Sommerpläck lopen.

(Die Frösche, die rufen, die Sommerflecke laufen.)