Karl Wilke.
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Empfangenden, bei aller uns anhaftenden Bescheidenheit gegenüber dein wertgeschätzten „Yonweithersein“, das uns Deutsche leicht das Naheliegende gering achten läßt.
Einreibung und Streichen als Heilmittel. Wie nun der Bralunane Indiens noch heutigentags sein heiliges Feuer beschwört, es möge erscheinen, indem er sich dabei eines gespitzten Stabes bedient, mit welchem er trocknes Holz anbohrt, durch schnelle wirbelnde Umdrehungen ein Brandloch ein Näpfchen schafft, dabei intensive Reibungswärme erzeugt, daran sich schließlich leicht entzündliche Stoffe entflammen. Auf die gleiche Weise erneuerten auch die alten Römer und andere Zeitgenossen bekanntlich ihre heiligen Feuer, wie es zur Jetztzeit im Norden, in Schweden noch Sitte ist, um ansteckeude Krankheiten, Seuchen zu bannen, ein Notfeuer auf solche „einreibende“ Art zu entzünden, das sicher, dem Volksempfinden nach, half. Man erwartet das Gleiche von jeder medizinischen Einreibung und auch Streichen und Pusten beim Böten sind Merkmale des Feueranblasens, das plattdeutsch „Biiten“ heißt „anbüten“. Unsere märkische Heimat hat in größter Anzahl eigenartige Anknüpfungspunkte an diesen Feuerdienst uns aufbehalten, die sogar im heutigen Sprachgebrauch mehr oder minder sinnfällig sich bemerkbar machen. Der Stecken, plattdeutsch Sticken für Stab; stechen und sticken für töten; anstechen für befestigen, bannen oder binden; anstecken für in Brand setzen, ebenso wie für Seuchen und Krankheiten üblich.
Der Stab galt schon deswegen als das Zeichen der höchsten irdischen Gewalt, wie sie die Sonne verlieh, denn der Lichtgott, in der Sonne personifiziert, war allezeit der höchste Herrscher. Deshalb trugen den Stab als Ehrenzeichen die Könige, Priester, Richter und sonstige ausgezeichnete Persönlichkeiten, aber auch die Zauberer bedienten sich seiner. Der deutschen Götterlehre zufolge benutzt ihn Wodan, die Zeiten zu ordnen, er versetzt damit die Erdgottheit in den Winterschlaf, wie ihn der Griechengott Hermes gebrauchte, Menschen damit einzuschläfern. Moses vollbringt mit seiner Hülfe den Wasserzauber, den viel ursprünglicher der deutsche Allvater Wodan ausübt, symbolisiert alle Frühjahr machen muß, damit es eben Frühling werden kann.
Durch den wirbelnden Stecken wurde das Näpfchen, kurzweg Loch mit verschiedenen Nebenbedeutungen geschaffen, als ein Sinnbild für das ursprüngliche Sühne- und Weiheopfer des Feuers und schließlich sah man diese Löcher als bleibende Zeichen für die heilige Feuerhandlung selbst an. Einlochen heißt bei uns gefangensetzen, vulgär ins Kittchen stecken, dabei ist Kittchen sowohl das Gefängnis wie auch derjenige Raum, wo das Feuer brannte.oder gehegt ward. Locken ist soviel wie in Wonne versetzen bei Frohlocken und ebenso leckt die Sonne das Eis
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